17.02.2017 12:00 Uhr

Regionalliga: Comeback der Traditionsvereine

Die Fans von Carl Zeiss Jena hoffen auf eine Rückkehr in den bezahlten Fußball
Die Fans von Carl Zeiss Jena hoffen auf eine Rückkehr in den bezahlten Fußball

Die 3. Liga darf für die kommende Saison auf die Rückkehr prominenter Teams in den Profifußball hoffen. Mit einem Europapokal-Finalisten, mehreren Ex-Bundesligisten und einer Zweitliga-Legende zieren große Namen die vorderen Plätze der fünf Regionalligen.

Zum Wiederbeginn des Spielbetriebs in den Regionalligen West und Südwest wirft weltfussball einen Blick auf den aktuellen Stand im Meisterschaftsrennen in den Staffeln Nord, Nordost, West, Südwest und Bayern. Die Spitzenplätze berechtigen am Saisonende zur Teilnahme an den Playoff-Spiele um den Aufstieg in die 3. Liga.

Regionalliga Nord

Zwischen 1987 und 1998 gehörte der SV Meppen zum Inventar der 2. Bundesliga. Danach verschwanden die Emsländer für viele Jahre in die Niederungen der deutschen Oberligen. Jetzt deutet einiges auf eine Rückkehr der Norddeutschen in den bezahlten Fußball hin.

Nach 20 Spielen thront der SVM souverän auf dem Platz an der Sonne. Mit 47 Punkten hat das Team von Cheftrainer Christian Neidhart elf Zähler mehr gesammelt als der ärgste Verfolger VfB Lübeck. Der Platz in den Playoff-Spielen scheint dem SV Meppen kaum noch zu nehmen.

Regionalliga Nordost

Deutlich spannender, aber mit mindestens so viel Tradition an der Tabellenspitze, geht es in der Regionalliga Nordost zur Sache. Dort kämpfen ein ehemaliger Bundesligist und ein mehrfacher DDR-Meister um die Meisterschaft. Die besten Aussichten auf die Aufstiegsspiele hat zum Rückrundenstart der dreimalige DDR-Titelträger und Europacup-Finalist von 1981, Carl Zeiss Jena.

Die Thüringer haben sich vor der Winterpause ein Vier-Punkte-Polster auf den langjährigen Bundesligisten Energie Cottbus erarbeitet. Beide Teams starteten am vergangenen Wochenende mit Siegen in das Fußballjahr 2017. Jena schlug Budissa Bautzen souverän mit 4:0, Cottbus gelang ein knapper 1:0-Heimerfolg über den FC Schönberg 95. Am 2. April kommt es zum Showdown der beiden aussichtsreichsten Kandidaten auf den Meistertitel in der Regionalliga Nordost.

Regionalliga West

Ein Dreikampf um den Titel bahnt sich in Nordrhein-Westfalen an. Im Westen sind es aber nicht die Zuschauermagneten Rot-Weiss Essen, Alemannia Aachen oder der Wuppertaler SV, die Platz eins unter sich ausmachen. Nach 20 Spieltagen hat die Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach die besten Aussichten darauf.

Allerdings beträgt der Vorsprung des Teams von Ex-Bundesliga-Stürmer Arie van Lent nur drei Punkte auf Viktoria Köln, die mit Mike Wunderlich den besten Stürmer der Regionalliga West (18 Treffer) in ihren Reihen haben.

Auch Borussia Dortmund II liegt zum Wiederbeginn des Spielbetriebs noch gut im Rennen. Bei einem ausstehenden Nachholspiel beträgt der Rückstand zur Spitze gerade einmal vier Zähler.

Regionalliga Südwest

Wie im Nordosten spitzt sich das Rennen um die Meisterschaft im Südwesten auf einen Zweikampf zu. Der SV 07 Elversberg, in der Saison 2013/2014 für ein Jahr Gast in der 3. Liga, hat dabei die besten Chancen.

Mit 51 Punkten liegen die Saarländer allerdings nur einen Punkt vor Waldhof Mannheim. Für den ehemaligen Bundesligisten, der von 1983 bis 1990 im Fußball-Oberhaus kickte, soll es nach dem Scheitern in den Playoffs an den Sportfreunden aus Lotte in der vergangenen Saison diesmal mit der Rückkehr in den Profifußball klappen. Dafür könnte sogar ein zweiter Platz reichen, denn als einzige der fünf Regionalligen darf die Südwest-Staffel zwei Vertreter in die Aufstiegs-Playoffs schicken.

Regionalliga Bayern

In Bayern gibt es kaum noch Zweifel an der Meisterschaft der SpVgg Unterhaching. So souverän wie keine andere Mannschaft in den fünf Regionalligen pflügt der einstige Bundesligist durch die Liga. Keines der 21 Saisonspiele ging für die Münchener Vorstädter verloren, lediglich drei Unentschieden trüben die makellose Bilanz.

Die Spielvereinigung hat somit zum Rückrundenstart, der in Bayern noch bis Anfang März auf sich warten lässt, 19 Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten, der Zweitvertretung von Bayern München. Als Erfolgsgarant für die Hachinger erwies sich bisher der Ex-Löwe Stephan Hain, der im Sommer zu den Rot-Blauen gewechselt war und mit stolzen 23 Toren in 19 Spielen maßgeblichen Anteil am Höhenflug der Hachinger hat.

Ralf Amshove