11.04.2017 14:15 Uhr

Ex-Trainer fordert mehr Mut vom HSV

Frank Pagelsdorf sieht den HSV im Aufschwung, aber auch noch Probleme
Frank Pagelsdorf sieht den HSV im Aufschwung, aber auch noch Probleme

Der frühere HSV-Trainer Frank Pagelsdorf wünscht sich im Falle eines Klassenerhalts wieder größere Ambitionen beim Bundesliga-Dino.

Er fände es toll, "wenn der Klub in den nächsten Jahren seine Ziele mutiger formuliert", erklärte Pagelsdorf gegenüber der "Bild". "Das Saison-Ziel sollte auf einem Niveau mit dem Etat liegen. Ein positiver, ambitionierter Blick nach vorne würde zu Trainer und Mannschaft passen."

Zudem sprach der 59-Jährige die Durchlässigkeit zwischen Jugendakademie und Profi-Team an: "Nach den großen Investitionen in den Nachwuchs, wie beispielsweise beim Campus, würde ich mir wünschen, dass man jedes Jahr ein, zwei Spieler herausbringt, die in den Profi-Kader aufrücken."

Großes Lob zollte Pagelsdorf seinem "Nachfolger" Markus Gisdol. "Ich bin begeistert, wie er es in der sehr unruhigen Phase geschafft hat, totale Ruhe zu bewahren. Er hat nie über den Kader oder verletzte Spieler lamentiert." Gisdol habe den Spielstil der Hanseaten verbessert und setze seine Vorstellungen unabhängig von Namen um.

Pagelsdorf schwärmt von "Sparfuchs" Bruchhagen

Positiv erwähnte Pagelsdorf auch den Einfluss des neuen Klubchefs Heribert Bruchhagen: "Er strahlt gerade in unsicheren Zeiten viel Ruhe aus. Er kann in Hamburg viel bewegen." Besonders als "Sparfuchs" arbeite der frühere Geschäftsführer von Eintracht Frankfurt gut, so der momentan vereinslose Coach, der erklärte: "Sein Ansatz wird sicher sein, die Gehaltsstruktur leistungsbezogener zu gestalten. Dann kann man Erfolge immer noch mit Bonus-Zahlungen belohnen."

Bei Sportdirektor Jens Todt gefällt Pagelsdorf besonders die Außendarstellung. "Er äußert sich wohl überlegt, prescht nicht gleich offensiv nach vorne und bringt inzwischen auch Erfahrung mit. Das passt sehr gut zum HSV", erläuterte der Ex-Profi.

"Schlüsselfiguren" des Aufschwungs seien überdies zwei Winter-Neuzugänge: Mergim Mavraj und Kyriakos Papadopoulos. "Sie verleihen dem HSV Stabilität. Beide sind Spieler, die dem Klub gefehlt haben – mit großem Charakter und Vorbildfunktion. Sie strahlen Erfolgswillen aus", freute sich Pagelsdorf.