23.05.2017 13:14 Uhr

Lieberknecht: "Für Normalität entschieden"

Für Lieberknecht (l.) war ein Trainingslager keine Option
Für Lieberknecht (l.) war ein Trainingslager keine Option

Für Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht war ein Trainingslager vor dem ersten Bundesliga-Relegationsspiel am Himmelfahrtstag beim VfL Wolfsburg keine Option.

"Wir haben uns für Normalität entschieden. Es gibt genügend schöne und ruhige Plätze in Braunschweig", sagte der Coach des Zweitliga-Dritten am Dienstag.

Der 43-Jährige spielte damit auf den kurzfristigen Vorbereitungstrip des Gegners in die Niederlande an. "In anderer Umgebung fällt es etwas leichter, das Drumherum auszublenden", hatte Wolfsburgs Sportdirektor Olaf Rebbe die Maßnahme von VfL-Trainer Andries Jonker begründet.

"Kräfteverhältnisse könnten unterschiedlicher nicht sein"

Lieberknecht sieht seine Schützlinge gegen den Bundesliga-16. weiterhin als Außenseiter: "Eigentlich möchte ich nichts zum Gegner sagen, aber die Kräfteverhältnisse könnten unterschiedlicher nicht sein." Die Stimmung in seiner Truppe skizzierte der Übungsleiter als "entspannt angespannt."

Folgerichtig sieht Mannschaftskapitän Ken Reichel auch eine kleine Chance, sportlich gegen Wolfsburg zu bestehen: "Wir haben Respekt, das gehört sich so. Aber wir wollen uns auch für eine sehr gute Saison mit 66 Punkten belohnen."

Personell gehen die Löwen nahezu sorgenfrei in die Relegation. "Bis auf die Langzeitverletzten sind alle Spieler fit", sagte Lieberknecht.

Blau-gelbe Trikots verboten

Derweil ist Sicherheit bei der Relegation Trumpf: Um Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Fans zu minimieren, dürfen die Eintracht-Anhänger beim Hinspiel in Wolfsburg nicht ihre gewohnten blau-gelben Trikots tragen. Diese Maßnahme wurde am Dienstag bekannt gegeben.

"Das ist schade. Ich hätte Schwierigkeiten, das meinem Sohn zu erklären", kommentierte Lieberknecht die Maßnahme. Beiden Lagern wurde zudem dringend nahegelegt, nicht ohne Ticket zum jeweiligen Auswärtsspiel zu reisen.

In einem gemeinsamen Appell mahnten Wolfsburgs Oberbürgermeister Klaus Mohrs und sein Braunschweiger Amtskollege Ulrich Markuth überdies Fairness vor und in den jeweiligen Stadien an. "Wir wünschen uns zwei hochklassige und vor allem friedliche Fußballfeste. Klar ist aber auch: Fußball ist nur ein Spiel", heißt es in der Erklärung.