03.07.2017 15:18 Uhr

"CONFETT. U21GLAUBLICH": "Wir sind stolz auf euch"

Julian Draxler und Co. sind mit dem Confed-Cup-Titel nach Deutschland zurückgekehrt
Julian Draxler und Co. sind mit dem Confed-Cup-Titel nach Deutschland zurückgekehrt

Zwei Titelgewinne innerhalb von nur drei Tagen, dazu ja nach wie vor Weltmeister - was die Auswahlmannschaften des Deutschen Fußball-Bundes leisten, gefällt offensichtlich auch den Bundesliga-Klubs.

Die Deutsche Fußball Liga jedenfalls bedankte sich am Montag umgehend mit einer ganzseitigen Anzeige im "kicker": "CONFETT. U21GLAUBLICH.", stand da, und etwas kleiner darunter: "Wir sind stolz auf euch."

Die Freude ist verständlich: Für die Bundesliga ist es alles andere als geschäftsschädigend, was am Freitag und Sonntag in Polen und Russland geschah - die Einschaltquoten für die beiden Turniere waren beeindruckend, die Neugier auf Spieler, die bislang bundesweit zum Teil unter dem Radar flogen, sehr groß. DFL-Geschäftsführer Christian Seifert lobte daher den "bemerkenswerten" Erfolg von Bundestrainer Joachim Löw "und seiner jungen Mannschaft".

Auch die U21, ergänzte Seifert, habe dazu beigetragen, dass der deutsche Fußball ein "großartiges Wochenende" erlebt habe. "Die erfreuliche Vielzahl an Talenten in beiden Mannschaften zeige zudem die guten Perspektiven für den deutschen Fußball", sagte Seifert, und DFL-Präsident Reinhard Rauball betonte, nach dem Titel für die U21 sei der Gewinn des Confed Cups "ein weiterer großartiger Erfolg für den deutschen Fußball".

Grindel kündigt an: "Wir wollen Weltmeister werden"

Weltmeister. Confed-Cup-Sieger. U21-Europameister. Im Internet kursiert bereits eine neue Weltrangliste. Platz 1: Deutschland, Platz 2: Deutschland B, Platz 3: Deutschland U21. Was bleibt Reinhard Grindel, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes anderes übrig als zu sagen: "Jetzt geht es darum, alle Abergläubigen zu widerlegen. Denn wir wollen wieder Weltmeister werden. Das ist die Zielrichtung", betonte er nach dem Sieg im Finale des Confed Cups gegen Chile (1:0).

Noch nie hat der Gewinner der Test-WM im Jahr darauf den Titel gewonnen, die Voraussetzungen für Joachim Löw könnten freilich schlechter sein. Der Bundestrainer, sagte Grindel, habe "die große Chance, mit einer Mischung aus Erfahrung und junger Dynamik einen ganz starken Kader zusammenzustellen". Die Titel bei der U21-EM und nun beim Confed Cup haben ja gezeigt: "Wir haben einen großen Pool, aus dem wir schöpfen können", sagte Grindel.

"Ein großartiges Wochenende für den deutschen Fußball"

Es klingt ein wenig nach dem Satz von Franz Beckenbauer nach der WM 1990, als dieser behauptete, jetzt, die die Spieler aus der DDR dazukämen, sei Deutschland auf Jahre hinaus unschlagbar. Nun hat der DFB, hat Joachim Löw Spieler aus einer erfolgreichen U21, einer erfolgreichen "A2" und zahlreiche Stammspieler der "A"-Mannschaft, die in diesem Sommer urlaubten - also gut 50 Mann. Ein Potenzial, das Laune macht. Auch bei den Bundesliga-Klubs.

"Insgesamt ist das natürlich ein großartiges Wochenende für den deutschen Fußball", sagte etwa der Wolfsburger Sportdirektor Olaf Rebbe, der sich verständlicherweise und in erster Linie über seine zwei U21-Europameister Maximilian Arnold und Yannick Gerhardt freute und umgehend betonte: "Beide haben bewiesen, wie wichtig sie für die Nationalmannschaft, aber auch für den VfL sein können".

Der ehemalige Nationalmannschaftskapitän Philipp Lahm weiß jedenfalls, was er nach seinem Rücktritt auch beim FC Bayern mit der überschüssigen Freizeit machen wird. An das "DFB-Team" twitterte er in etwas hölzernem Deutsch: "Ich freue mich schon auf die kommenden Jahre euch weiter zuzusehen."