04.10.2017 12:42 Uhr

Bobby Charlton stimmt Three Lions ein

Bobby Charlton besuchte die englische Nationalmannschaft beim Training
Bobby Charlton besuchte die englische Nationalmannschaft beim Training

England will am Donnerstag das WM-Ticket mit einem Sieg gegen Slowenien lösen. Das Fußball-Mutterland konnte bislang in der WM-Ausscheidung gefallen.

Sir Bobby gab sich die Ehre: Die englische Nationalmannschaft hatte hohen Besuch in ihrem Trainingsquartier vor den letzten beiden Qualifikationsspielen zur WM in Russland.

Sir Bobby Charlton, Mitglied der englischen Weltmeister-Elf von 1966 und ehemaliger Rekord-Nationalspieler, stimmte die Profis nicht nur auf die Partien gegen Slowenien am Donnerstag im Wembley-Stadion und am Sonntag in Litauen ein, sondern warf auch einen Blick voraus, auf die Endrunde im kommenden Jahr.

"Ich hoffe, dass wir versuchen, die WM zu gewinnen. Der WM-Titel ist eine große Sache. Ihr könnt es für uns schaffen", rief der fast 80-Jährige der Mannschaft von Teammanager Gareth Southgate zu. Dabei haben sich die Engländer noch gar nicht offiziell qualifiziert.

Doch das dürfte nur Formsache sein. Die Mannschaft ist in der Qualifikation noch ungeschlagen, kann mit einem Erfolg gegen Slowenien vor eigenem Publikum das WM-Ticket lösen - und hofft wieder einmal auf den großen Wurf bei einem großen Turnier.

Gute Quali ist keine Garantie für gute Endrunde

"Mit der fast sicheren Qualifikation findet sich England in der bekannten Situation des Hoffens und Betens wieder, dass der kommende Sommer anders werden kann. Dass das Potenzial abgerufen und das Talent verwirklicht wird", schreibt der "Guardian" mit Blick auf die Endrunde in Russland.

"Es geht nicht mehr nur darum, sich zu qualifizieren. Es geht darum, Teil eines speziellen Moments zu sein und sich bei einem Turnier gut zu präsentieren", betonte Joe Hart, der mit den Einsätzen gegen Slowenien und Litauen mit David Seaman als Englands Torwart mit den zweitmeisten Länderspielen (75) nach Peter Shilton (125) gleichziehen könnte.

Eine gute Qualifikation ist keine Garantie für eine gute Endrunde. Das haben die Engländer in der Vergangenheit leidvoll erfahren müssen. Die Mannschaft schaffte die Qualifikation für die WM-Turniere 2010 und 2014 und die EM-Turniere 2012 und 2016 jeweils souverän als Gruppenerster, doch bei den Endrunden enttäuschten die Three Lions und scheiterten früh. Bei der EM im vergangenen Jahr in Frankreich blamierten sich die Engländer mit dem Achtelfinal-Aus gegen Island. Unmittelbar nach dem Spiel trat Coach Roy Hodgson zurück.

Harry Kane als große Hoffnung der Engländer

Sein Nachfolger Sam Allardyce blieb nur 68 Tage im Amt. Er wurde er entlassen, weil er in einem Gespräch mit angeblichen Investoren darüber geredet haben soll, wie sich in England Transferregeln umgehen lassen. Bei den angeblichen Investoren handelte es sich allerdings um Zeitungsreporter. Für Allardyce übernahm Southgate, der als Spieler 1996 im EM-Halbfinale gegen Deutschland den entscheidenden Elfmeter verschossen hatte. Er soll das Team in Russland zum Erfolg führen.

Hoffnungsträger der Engländer ist Harry Kane von Tottenham Hotspur. Der Angreifer schoss im vergangenen Monat in acht Pflichtspielen 13 Tore im Verein und in der Nationalmannschaft. Wegen dieser Quote wird er in England schon mit Lionel Messi und Cristiano Ronaldo verglichen. "Er ist einer der Besten. Er trifft und trifft. Mehr kann man nicht verlangen", äußerte Torhüter Hart über den 24 Jahre alten Stürmer. Das soll auch im Nationalteam so weitergehen.