13.10.2017 10:00 Uhr

Wenn ein Austrianer von Rapid schwärmt

Wann treffen bei Rapid endlich auch die Stürmer? Warum fehlt die Ruhe vor dem Tor? Platzt nach der Länderspiel-Pause endlich der Knoten? Die Antworten auf diese Fragen wird das Bundesliga-Heimspiel am Samstagabend (ab 18:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) gegen den SKN St. Pölten geben. Eine Partie vor vollem Haus: Die Euphorie der ausgehungerten grün-weißen Fans ist unglaublich, mehr als 25.000 Karten sind gegen das Schlusslicht weg. 

Der SK Rapid ist sozial und trägt (trotz des bevorstehenden Derby-Doppelpacks gegen den violetten Erzrivalen) sogar Pink! Anlässlich des 15-jährigen Jubiläums von Pink Ribbon in Österreich setzt auch der österreichische Rekordmeister ein Zeichen gegen Brustkrebs und unterstützt die Jubiläumskampagne, welche 2002 von der Österreichischen Krebshilfe gestartet worden war.

"Rapid macht mehr" - lautet das Motto der Aktivitäten der Hütteldorfer. Heuer kommt mit dem Engagement gegen Brustkrebs ein gesellschaftlich überaus wichtiger Aspekt hinzu. "Es ist mir eine außerordentliche Freude, den SK Rapid bei der diesjährigen Pink Ribbon-Jubiläumskampagne vertreten zu dürfen", meinte Petra Gregorits, die zum Rapid-Präsidium gehört und Pink Ribbon-Botschafterin ist.

"Mittlerweile sind rund ein Drittel unserer Fans weiblich und gemäß unserem Leitbild ist der SK Rapid offen, menschliche Vielfalt ist der Motor unseres Erfolgs und als populärster Verein des Landes wissen wir um unsere soziale Verantwortung sowie Vorbildwirkung", sprach Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek die Aktion an, welche am Samstag öffentlichkeitswirksam präsentiert wird. Mittels Tombola und Versteigerung werden Spenden für das Projekt gesammelt.

Ein Projekt wurde bei Rapid auch auf dem Rasen gestartet. Für die Stürmer gibt es mit Ex-ÖFB-Teamspieler Zeljko Radovic einen neuen Sparten-Trainer, welcher die Treffer-Ausbeute der zuletzt alles andere als zielsicheren Torjäger steigern soll. Einer davon ist Neuzugang Veton Berisha, der im weltfussball-Interview über seinen Start im Westen von Wien, die Kraft von den Rängen, das Schwärmen eines Austrianers für Rapid und seine Derby-Erfahrung spricht.

Veton Berisha über.......

seine Phase der Eingewöhnung bei Rapid:

Die Spiele der Mannschaft waren echt gut. In Salzburg waren wir nach einer unberechtigten Roten Karte extrem lange in Unterzahl, dennoch haben wir beim Meister und Cupsieger auswärts zweimal geführt, aber leider noch den späten Ausgleich kassiert. Auch in Altach haben wir fast eine Stunde lange toll gespielt und müssen viel höher führen. Dann kassieren wir zwei billige Tore und müssen am Ende froh über das 2:2 sein, was aber niemand bei uns zufrieden gestellt hat. Umso wichtiger waren die folgenden zwei Siege gegen den WAC und in Mattersburg. Wir wollten unbedingt eine Serie starten und diese soll weiter gehen. Deshalb gilt jetzt unsere ganze Konzentration dem Heimspiel gegen St. Pölten. Wenn man bei Rapid spielt, dann gilt es solche Serien zu maximieren und so lange wie möglich erfolgreich zu sein. 

das Lob eines Austrianers und eines Salzburgers für Rapid:

Man kennt Rapid natürlich auch in meiner Heimat Norwegen. Ich habe damals in Stavanger bei Viking mit Benjamin Sulimani gespielt. Der war zwar zuvor bei der Austria, aber hat mir dennoch von den Rapid-Fans vorgeschwärmt. Ich habe dann auch viele Videos auf youtube gesehen und mein Bruder hat mir trotz seiner Tätigkeit in Salzburg auch gesagt, dass ich bei Rapid nicht einmal nachdenken brauche, wenn ich ein Angebot habe. Dieser Verein hat einen großen Namen. Bei meinem letzten Verein in Fürth war die Situation ein wenig anders, aber hier ist die Unterstützung durch die Fans überragend.

seine persönliche Situation durch den Wechsel kurz vor Ende der Transferzeit:

Ich wollte es den Leuten bei Rapid natürlich sofort beweisen, dass es richtig war mich zu holen. Vielleicht wirke ich deshalb auf dem Platz auch ein wenig hektisch und muss lernen ruhiger zu werden. Ich will immer alles schnell machen, aber manchmal ist es besser ein wenig abzuwarten. Es ist jedoch auch wichtig, dass ich nicht meinen Instinkt als Fußballer verliere. Ich bin ein aggressiver Spielertyp, der weite Wege geht und viel für die Mannschaft arbeitet. Ich denke, dass man dies auch auf dem Platz sieht. Aber ich will mich ständig verbessern und als Fußballer weiterentwickeln, dann kann ich Rapid noch mehr helfen.    

seine Derby-Erfahrung vor dem bevorstehenden Doppelpack gegen den Erzrivalen:

Ich freue mich schon riesig auf das Wiener Derby. Bei uns in der Kabine wird natürlich schon viel darüber geredet. Das wird richtig heiß. In Deutschland habe ich zuletzt mit Fürth gegen Nürnberg meine Erfahrungen gemacht. Das ist dort das älteste Derby und nicht nur in Franken enorm wichtig. Die Stimmung dort war richtig geil. In Norwegen war es so, dass es für Viking immer das "Vestlandsderby" gegen Brann gibt. Auch dort geht es ganz schön zur Sache. Als Sandnes Ulf noch im Oberhaus gespielt hat, gab es auch gegen sie ein Derby, aber das hat nicht so viel Tradition. Das Wiener Derby wird da nochmal eine ganze andere Nummer. Ich kann es kaum noch erwarten, aber zuerst konzentrieren wir uns voll auf einen Heimsieg gegen St. Pölten.

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Christian Tragschitz