21.12.2017 12:15 Uhr

Von Meier bis Herrlich: Peinliche Trainer-Fehltritte

Böser Fauxpas von Heiko Herrlich (l.)
Böser Fauxpas von Heiko Herrlich (l.)

Bayer Leverkusens Trainer Heiko Herrlich leistete sich beim 1:0-Sieg im DFB-Pokal-Achtelfinale bei Borussia Mönchengladbach einen fragwürdigen Auftritt. Nach einer Berührung von Borussia-Mittelfeldspieler Denis Zakaria ging der 46-Jährige plötzlich theatralisch zu Boden. Eine Aktion, mit der er sich in die Liste prominenter Trainer-Fehltritte einreiht.

14. August 1981, Otto Rehhagels "Pack ihn dir"

Das brutale Foul von Werder Bremens Norbert Siegmann an Ewald Lienen sorgte in der ganzen Republik für Aufruhr. Mit aufgeschlitztem Oberschenkel rannte der schnelle Stürmer entsetzt auf Rehhagel zu und bezichtigte den späteren Meistertrainer der Anstiftung. "Pack ihn dir endlich", soll Rehhagel seinem Abwehrspieler zugerufen haben.

Das Foul wurde zum Fall für die Justiz, Rehhagel wurde letztlich freigesprochen. Beim Rückspiel saß Werders Coach nach Morddrohungen mit schusssicherer Weste auf der Bank, beschützt von Beamten des Sondereinsatzkommandos. Heute sind Lienen und Rehhagel befreundet.

7. Mai 1991, Erich Rutemöller ruft "Mach' et, Otze"

Pokal-Halbfinale zwischen dem 1. FC Köln und dem MSV Duisburg. Nach der Pause erhöhte Frank Ordenewitz, genannt Otze, auf 2:0. Doch dann sah er die zweite Gelbe Karte im laufenden Pokalwettbewerb - die eine Finalsperre bedeutete.

Also gab der Trainer seinem Stürmer mit dem legendären "Mach' et" seine Absolution für eine Rote Karte - die Sperre hätte der Spieler damals noch in der Liga absitzen können. Doch leider verplapperte sich Rutemöller später vor den TV-Kameras. Und Ordenewitz wurde für das Finale gesperrt.

2. Mai 1998, Ewald Lienens Sprung nach der Roten Karte

Bei der 2:5-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach gingen dem heutigen Kult-Trainer kurz vor dem Abpfiff die Gäule durch. Als Schiedsrichter Georg Dardenne in der 90. Minute Jens Dowe des Feldes verwies, sprang Lienen hoch und versuchte dem Referee die Rote Karte aus der Hand zu schlagen.

"Es war nur meiner jahrelang praktizierten Beherrschtheit zu verdanken, dass nicht mehr passiert ist", sagte der emotionale Lienen - und entschuldigte sich später persönlich und öffentlich. Das Resultat war ein Spiel Sperre.

20. März 2004, Willi Reimann schubst den vierten Offiziellen

Eine Gelb-Rote Karte bringt Reimann zum Überschäumen. Der Trainer von Eintracht Frankfurt, später "Rambo" getauft, schubst Schiedsrichter Thorsten Schriever im Dortmunder Westfalenstadion und kassiert dafür eine Fünf-Spiele-Sperre.

"Im Vergleich zu HB-Männchen Matthias Sammer bin ich doch ein Waisenknabe", sagte er zunächst. Doch sein Stammplatz war in den Folgewochen ein Baucontainer im Waldstadion, das zur WM-Arena umgebaut wurde.

6. Dezember 2005, Norbert Meier und die Mutter der Trainer-Schwalben

Die Szene gehört zu den außerordentlich skurrilen Momenten in der Bundesliga-Historie: Meier, damals Coach des MSV Duisburg, verpasste dem Kölner Albert Streit eine Kopfnuss - und gab selbst den sterbenden Schwan. Die Folgen für Meier, heute bei Arminia Bielefeld tätig, waren schwerwiegend: Er wurde von seinem Klub entlassen und erhielt ein dreimonatiges Berufsverbot vom DFB.

21. Februar 2016, Roger Schmidt will nicht auf die Tribüne

Als Coach von Bayer Leverkusen sorgte Schmidt für einen Eklat. Trotz der nachdrücklichen Aufforderung von Schiedsrichter Felix Zwayer weigerte sich der Trainer, den Innenraum des Stadions zu verlassen. Die Partie musste neun Minuten unterbrochen werden, beide Mannschaften gingen zwischenzeitlich in die Kabine. Als Strafe musste der heutige Trainer von Beijing Guoan letztlich drei Spiele zuschauen.

20. Dezember 2017, Heiko Herrlich mit kurioser Schwalbe

Erst ruderte der Trainer von Bayer Leverkusen mit den Armen, dann lag er im Pokalspiel bei Borussia Mönchengladbach plötzlich auf dem Boden. Vorausgegangen war eine leichte Berührung mit Gladbachs Mittelfeldspieler Denis Zakaria an der Seitenlinie. "Das sah sicher blöd aus, und ich möchte mich dafür entschuldigen", sagte Herrlich nach dem 1:0-Sieg. Der DFB leitete Ermittlungen ein.