02.04.2018 20:44 Uhr

De Jong: "Wenn du Scheiße baust, musst du auch dazu stehen"

Nigel de Jong nimmt seine Mitspieler in die Pflicht
Nigel de Jong nimmt seine Mitspieler in die Pflicht

Nigel de Jong, im Winter von Mainz 05 als Aggressive Leader verpflichtet, übernimmt beim abstiegsbedrohten FSV als Führungsspieler Verantwortung und geht mit seinen Teamkollegen sowie mit sich selbst hart ins Gericht.

Obwohl der erfahrene Niederländer erst sechs Pflichtspiele von Beginn an für die Hessen absolvierte und zuletzt beim 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach gar nicht zum Einsatz kam, geht der 33-Jährige im Abstiegskampf als Füghrungsspieler, an dem sich die jungen Teamkollegen aufrichten können, voran. Im Interview mit dem "kicker" erklärt de Jong, dass die Länderspielpause bei den Nullfünfern dazu genutzt wurde, um viel miteinander zu reden, um die Situation im Kampf gegen den Abstieg anzunehmen. Die Mannschaft müsse "härter gegen uns selbst werden und realistischer. Wenn du Scheiße baust, musst du auch dazu stehen. Diese Mentalität muss rein in die Mannschaft." 

Trainer Sandro Schwarz habe allen verdeutlicht, dass man keine Zeit mehr für Durchhalteparolen à la "Das wird schon, das geht schon von alleine" habe. Jeder Spieler müsse "in den Spiegel schauen und sich fragen: Was mache ich? Wie spiele ich?", gibt de Jong zu verstehen.

Das Kernproblem der Mainzer sei laut den Aussagen des defensiven Mittelfeldspielers in den vergangenen Wochen und Monaten vor allem die fehlende Konstanz und die mangelnde Einstellung einiger Mitspieler gewesen. "Das hat nichts mit taktischen Dingen zu tun, nichts damit, was der Trainer erzählt und macht. Es ist einfach das Kapieren, was fehlt. Kapieren, um was es geht", stellt de Jong klar und führt als Beispiel das Spiel gegen den Lokalrivalen aus Frankfurt an, bei dem Mainz mit 0:3 unterging: "Kapieren, dass wir in einer Situation sind, in der es nicht geht, eine Leistung zu bringen wie in Frankfurt", mahnt der Niederländer.

Wer nicht mitzieht, muss "Tschüss und Dankeschön" sagen

Trotz seiner zuletzt geringeren Einsatzzeiten findet der Routinier für seinen jungen Coach nur lobende Worte: "Er ist der beste Mann für Mainz 05, davon bin ich felsenfest überzeugt", so de Jong. Er wolle den Abstieg auch für den Trainer verhindern und da spielten persönliche Eitelkeiten keine Rolle: "Ich suche keine Ausreden. Da musst du auch mal selbstkritisch sein. Ich habe kein Problem mit dem Trainer. Im Gegenteil."

Diese Einstellung fordert der ehemalige Nationalspieler der Elftal auch von seinen Mitspielern ein und weist darauf hin, dass es nun darum ginge den Abstiegskampf mit Leidenschaft, Einsatz und Laufbereitschaft wie zuletzt beim Punktgewinn gegen die Borussia anzunehmen: "Jetzt geht es darum, klipp und klar zu sagen: Das ist der Weg. Wer mitmöchte, geht mit, wer nicht, muss sagen, Tschüss und Dankeschön, ich bleibe an der Seite stehen."

Bereits am kommenden Spieltag steht der FSV vor dem nächsten Richtungsweisenden Duell, wenn man am Samstag (15:30 Uhr) beim Tabellen-17. aus Köln gastiert. Bei einer Niederlage der Hessen würde der Effzeh den Mainzern (Rang 16 / 26 Punkte) bis auf drei Punkte auf die Pelle rücken und selbst der Relegationsplatz im Saisonendspurt in großer Gefahr sein.