17.04.2018 11:52 Uhr

14 Jahre nach Butts Mega-Panne: Kuriose Torwart-Patzer

Erst gefeiert, dann ausgelacht! Hans Jörg Butt wird das Spiel auf Schalke 2004 wohl nie vergessen
Erst gefeiert, dann ausgelacht! Hans Jörg Butt wird das Spiel auf Schalke 2004 wohl nie vergessen

Torwart Hans Jörg Butt war Ende der Neunziger- und Anfang der 2000er-Jahre für seine Treffsicherheit vom Elfmeterpunkt berühmt. Am 17. April 2004 wurde ihm das aber auch einmal zum peinlichen Verhängnis. weltfussball erinnert aus diesem Grunde an die wohl kuriosesten Torwart-Patzer aller Zeiten.

  • Hans Jörg Butt verpennt den Anstoß

Am 17. April 2004 erlangte ein verwandelter Strafstoß des damaligen Nationalspielers Hans Jörg Butt bittersüße Berühmtheit. Im Auswärtsspiel bei Schalke 04 hatte der Leverkusener Torwart sein Team gerade per Strafstoß mit 3:1 in Führung gebracht.

Darüber freute er sich derartig ausgiebig, dass er seine eigentlichen Aufgaben vergaß: Er lief zu langsam zurück und wunderte sich kurz darauf, als Mike Hanke den Ball beim Wiederanstoß im hohen Bogen über seinen Kopf ins Gehäuse der Werkself schoss.

Ein weiteres von insgesamt 26 Bundesliga-Elfmetertoren des Keepers geriet somit schnell in Vergessenheit, doch das Hanke-Tor aus knapp 50 Metern bleibt auch 14 Jahre später eine echte Kuriosität.

  • Peinliche Kopfball-Panne von Piplica

Kein Torwart hat in der Bundesligageschichte von Energie Cottbus länger auf dem Platz gestanden als Tomislav Piplica. Der Bosnier zeigte sich auf der Linie als Meister seines Faches, schaffte als Cottbus-Profi den Sprung in die Nationalmannschaft.

Große nationale Bekanntheit erlangte der in der Lausitz nur "Pipi" gerufene Schlussmann aber vor allem aufgrund des größten Fauxpas' seiner Karriere. Was im April 2002 in der 85. Minute der Partie Energie Cottbus gegen Borussia Mönchengladbach im Kopf von Tomislav Piplica vorging, weiß der damalige Keeper der Lausitzer wahrscheinlich heute noch nicht.

Der Schlussmann schätzte einen abgefälschten Schuss von Gladbachs Marcel Witeczek komplett falsch ein, schaute verdattert in die Luft und beförderte den Ball mit dem Kopf ins eigene Tor.

  • Ter Stegen von Sinnen

Dass der moderne Torhüter heutzutage längst nicht mehr nur für Paraden zuständig ist, sondern auch immer stärker als Aufbauspieler in den Spielaufbau miteinbezogen wird, wissen wir spätestens seit Manuel Neuer.

Eigentlich verfügt auch der Ex-Gladbacher und heutige Barcelona-Schlussmann Marc-André ter Stegen über eine gute Technik. Diese hat er beim Gastauftritt seines Teams bei Celta Vigo im Oktober 2016 allerdings zuhause vergessen.

  • Donnarumma tritt ins Leere

Auch Italiens Torwart-Juwel Gianluigi Donnarumma hat schon einen richtig dicken Bock geschossen. Im Frühjahr 2017 leistete er sich den wohl größten sportlichen Fehltritt seiner noch jungen Karriere. Beim Auswärtsspiel seines AC Milan bei Pescara Calcio schaffte er es nicht, einen einfachen Ball von Abwehrspieler Gabriel Paletta zu stoppen.

Dumm für den Teamkollegen, denn der wird jetzt als Eigentorschütze geführt. Immerhin gelang Milan vor der Pause noch der Ausgleich zum 1:1-Endstand.

  • Meier im Tiefschlaf gegen Schlitzohr Jancker

Ausgerechnet im Münchner Stadtderby unterlief 1860-Keeper Bernd Meier der vielleicht größter Fehler seiner Karriere. Nachdem er den Ball in aller Ruhe aufgenommen hatte, wähnte er sich in Sicherheit und legte sich die Pille kurz vor.

Doch er hatte die Rechnung ohne Nationalstürmer Carsten Jancker gemacht. Das Schlitzohr hatte sich im Rücken Meiers versteckt und wartete genau auf diese Situation. Er schnappte sich kurzerhand das Leder und schob ohne Gegenwehr ins leere Tor ein. Das Olympiastadion tobte - die blaue Seite vor Frust, die rote vor Gelächter.

  • Exkurs nach Marokko: Zu früh abgeschaltet

Ein besonders kurioses Ei legte sich der Marokkaner Kahlid Askri 2010 selbst ins Nest. Im Elfmeterschießen des Pokalspiels gegen Maghreb Fes ließ sich der Keeper von FAR Rabat bereits für einen vermeintlich gehaltenen Strafstoß feiern.

Ihm entging dabei, dass die Kugel durch seine Abwehraktion derartig viel Drall bekommen hatte, dass sie hinter seinem Rücken ins Tor kullerte. Besonders bitter: Am Ende verlor Rabat mit 6:7 und musste die Segel im Pokalwettbewerb streichen.

  • Glück im Unglück beim Afrika Cup

Ein anderer afrikanischer Schlussmann kam nach einem kuriosen Fehler mit dem Schrecken davon: Mosambiks Nationaltorwart João Raphael Kapango wollte das Spielgerät während des Afrika Cups 2010 besonders spektakulär aufnehmen.

Dabei überschätzte er jedoch seine Turnerqualitäten und ließ die Kugel fallen. Zu seinem Glück resultierte aus dem Fauxpas weder ein Gegentor noch ein gebrochenes Genick.

  • Blackout im Testspiel

Bei diesem Eigentor mussten wir gleich zweimal Hinschauen. Was hat sich Minnesota-United-Keeper Sammy Ndjock denn dabei gedacht? Völlig ohne Not schmiss sich der kamerunische Schlussmann gegen den englischen Erstligisten AFC Bournemouth den Ball ins eigene Tor.

Zum Glück passierte ihm dieser Bock nur in einem Testspiel, das Stadion war fast leer. Im Internet wurde Video trotzdem ein Renner. 

  • Historisch: Das legendäre Einwurf-Tor

Der Aussetzer von Jean-Marie Pfaff in seinem ersten Spiel für Bayern München gehört zu den Klassikern der Torwartfehler in der Bundesliga. Am 1. Spieltag der Saison 1982/1983 berechnete er die Flugkurve eines Einwurfs des Bremers Uwe Reinders völlig falsch.

Der Ball wurde länger und länger und rutschte über Pfaffs Hand in die eigenen Maschen. Hätte Pfaff die Kugel nicht berührt, hätte der Treffer übrigens nicht gezählt.