Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat sich einem Medienbericht zufolge die Dienste von Nationalspieler Amin Younes gesichert. Den Wölfen droht aufgrund der unklaren Vertragslage des Offensivakteurs aber womöglich Ärger.

Informationen der "Welt" zufolge wechselt der 24-Jährige zur kommenden Saison von Ajax Amsterdam zu den Niedersachsen. Younes kommt aufgrund seines auslaufenden Vertrags beim niederländischen Rekordmeister ablösefrei, kassiert aber angeblich ein üppiges Handgeld im mittleren einstelligen Millionenbereich. Der VfL Wolfsburg wollte sich zu der Meldung nicht äußern.

Der Transfer könnte dem VfL und seinem Neuzugang ein Nachspiel vor Gericht bescheren: Younes soll in der Winterpause bereits einen ab dem Sommer gültigen Fünfjahresvertrag beim italienischen Spitzenklub SSC Neapel unterschrieben haben.

Wie die niederländische Zeitung "De Telegraaf" berichtete, habe der Confed-Cup-Sieger von 2017 nach einem Besuch in der Hafenstadt jedoch wieder Abstand von einem Engagement genommen. Die ärmlichen Lebensumstände in Neapel hätten Younes abgeschreckt. Zudem sei der gebürtige Düsseldorfer auf offener Straße in einen Streit mit einem Mitglied der neapolitanischen Mafia geraten.

Younes bei Ajax suspendiert

Younes selbst dementierte gegenüber "Sport1" eine Einigung mit Neapel: "Ich habe mit dem SSC Neapel weder einen Vorvertrag unterschrieben noch einen anderen Vertrag, der mich ‪ab dem 1. Juli 2018 an den SSC Neapel bindet." Er habe sich "aus privaten Gründen" dafür entschieden, in Amsterdam zu bleiben.

Bei Ajax sorgte der frühere Gladbacher für zusätzliche Negativschlagzeilen, weil er Mitte März im Spiel gegen Heerenveen seine Einwechslung kurz vor Schluss verweigerte. Trainer Erik ten Hag hatte zuvor wegen der Querelen im Winter ohnehin kaum noch auf Younes gesetzt, suspendierte den Problem-Profi nach der neuerlichen Posse endgültig.

All diese Nebengeräusche haben den VfL Wolfsburg offenbar nicht dazu bewogen, den Deal abzusagen. Laut "kicker" verfolgte Younes zuletzt das Wolfsburger Gastspiel in Gladbach (0:3) in den VIP-Räumen des Borussia Parks zusammen mit einer VfL-Delegation. Dabei könnte der Wechsel finalisiert worden sein.