04.08.2018 08:00 Uhr

"Dem Kühbauer glaube ich fast alles"

Wenn Don Didi spricht, lauscht Dreschi gespannt
Wenn Don Didi spricht, lauscht Dreschi gespannt

"Don Didi" & "Dreschi" - da passt die Chemie! "Er könnte mein Sohn sein", scherzt Didi Kühbauer sogar über Daniel Drescher. Das Gespann hat auch schon viel gemeinsam erlebt.

Sonntag macht SKN-Neuerwerbung Daniel Drescher beim LASK sein 100. Bundesligaspiel. Es wird sein 72. unter Trainer Didi Kühbauer sein, der den 28-jährigen Innenverteidiger schon beim WAC, Admira und den Admira Amateuren unter seinen Fittichen hatte.

Kühbauer war es auch, der Drescher zum SKN lotste. "Wir sind immer in Kontakt geblieben. Er hat sich schon vor dem Ende der letzten Saison gerührt und mir den SKN schmackhaft gemacht", erzählt Drescher weltfussball nach dem Abschlusstraining für das LASK-Spiel.

Drescher taugt's in St. Pölten: "Nichts gegen den WAC, wo auch professionell gearbeitet wird - hier ist die Infrastruktur ein Wahnsinn, die medizinische Abteilung hochprofessionell, alle arbeiten in eine Richtung."

Was Kühbauer auszeichnet? "Er legt großen Wert auf die Grundtugenden. Das ist gerade bei einem kleinen Verein immens wichtig. Und er weiß immer bestens Bescheid über den Gegner. Es tritt fast immer genau das ein, was er vorhersagt. Dem Kühbauer glaube ich fast alles", grinst Drescher.

Nur unter Polster Rot gesehen

Erlebt hat der Jubilar schon einiges. In einem der "unfairsten" Spiele der Bundesliga-Geschichte (mit 3x Rot und 7x Gelb) langte auch Drescher zu: Bei der 1:7-Niederlage der Admira in Grödig (2013) brachte ihn Trainer Toni Polster nach der Pause und "Dreschi" ging in der 88. Minute wieder ab: "Es war aber nur Torraub. So heiß wie ich in der Partie war, hätte ich schon früher Rot sehen können." Es war sein bislang einziger Buli-Ausschluss.

"Gegen Grödig ist es ein paar Mal komisch gelaufen", fällt Drescher ein. Einmal musste er Handschuhe anziehen. Keeper Andreas Leitner sah in der Südstadt (beim 0:3) Rot und Walter Knaller hatte schon drei Mal gewechselt. "Oliver Lederer (Co-Trainer, Anm.:) hat mich angesehen und da wusste ich, ich bin der, der rein muss. Einen Treffer habe ich dann auch noch eingefangen."

Warum gerade er rein musste? "Keine Ahnung! Ich war früher nie im Tor und wenn ich es im Training mal zum Spaß war, hat's ständig geraschelt."

Größte Sause in Salzburg

Die größte Partysause erlebte Drescher unter "Don Didi" in Salzburg im Mai 2012. "Wir haben 0:2 verloren, aber weil die Austria gleichzeitig bei Sturm verloren hat, sind wir Dritter geworden. Salzburg hat den Meistertitel gefeiert, wir die fantastische Saison. Da hat sich eine gemeinsame Party entwickelt, mal bei uns in der Kabine, dann bei ihnen und im Stadion sind damals auch noch voll viele Leute länger geblieben."

"LASK schwer zu bespielen"

Das Jubiläum an sich übt keinen besonderen Reiz auf ihn aus. Drescher wusste gar nicht, dass er Sonntag dreistellig wird. "Freuen tut es mich schon, aber das ist auch alles."

"Gegen den LASK wird es sehr, sehr schwer", weiß Drescher, "die haben eine breite Brust, sind schwer zu bespielen, weil sie taktisch immer gut vorbereitet sind und das schnelle Umschaltspiel beherrschen." Nachsatz: "Aber wir haben auch Selbstvertrauen getankt und haben als Außenseiter dort ja nichts zu verlieren.

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Thomas Schöpf