06.08.2018 09:19 Uhr

Holger Badstuber über seine größten Lehrmeister

Holger Badstuber lobte seine Ex-Trainer
Holger Badstuber lobte seine Ex-Trainer

Holger Badstuber, Abwehrchef des VfB Stuttgart, will nach seiner langen Verletzungshistorie das Bestmögliche aus seiner Fußball-Karriere herausholen - und danach vielleicht Trainer werden.

"Ich habe mir immer ein Ziel gesetzt: Das Maximale aus der Karriere herauszuholen und, gerade nach meiner Geschichte, auch aus meinem Körper. Wie viele hat es gegeben, die nach solchen Verletzungen zurückgekommen sind? Ich sehe wenige", sagte Badstuber dem "kicker". "Und ich bin diese Saison auf einem anderen Level als letztes Jahr zu diesem Zeitpunkt. Ich spüre das Urvertrauen in mir, mich noch verbessern zu können."

Kreuzbandriss, Sehnenriss, Oberschenkelmuskelriss: Badstuber plagten in seiner bewegten Karriere einige Verletzungen, die den 29 Jahre alten Innenverteidiger immer wieder zurückwarfen. Unter anderem musste er den Champions-League-Triumph seines Ex-Klubs Bayern München im Jahr 2013 vom Sofa aus verfolgen. 

Mittlerweile spielt Badstuber beim VfB Stuttgart, wo er seinen Vertrag kürzlich bis 2021 verlängerte, obwohl er Angebote von Vereinen hatte, die in der Champions League spielen. Den VfB sieht Badstuber wegen einer guten Transferpolitik aber auf dem richtigen Weg.

Korkut in einer Reihe mit den Großen

Eine wichtige Rolle spielt auch Trainer Tayfun Korkut, den Badstuber in einer Reihe mit Pep Guardiola, Louis van Gaal und Jupp Heynckes nennt: "Sie sind gestandene Persönlichkeiten und hatten selbst eine Profikarriere als Spieler. Das ist auch bei Tayfun Korkut so. Sie ziehen allein durch ihre Erfahrungen als Spieler die richtigen Schlüsse", erklärte er.

Ein sehr guter Trainer müsse auch Top-Profi gewesen sein, glaubt Badstuber. Dann nehme der Spieler dem Coach mehr ab. "Ich habe nur genickt, wenn Pep mir erklärte, wie es funktioniert. Louis van Gaal konnte ich nichts entgegnen, weil ich wusste: Er weiß es besser als ich, auch wenn ich nicht auf den Kopf gefallen bin."

Nichtsdestotrotz sei es gerade bei van Gaal auch mal lauter geworden im Training und in der Kabine. "Es war ab und zu schon heftig und man musste schlucken können. Das hat mich abgehärtet. Ich habe die Klappe gehalten und weitergemacht. Scheinbar war das der richtige Entschluss von mir, weil Louis van Gaal rückblickend ein großer Förderer von mir war."

Guardiola "das Nonplusultra"

Jupp Heynckes habe ihm auch Vertrauen geschenkt, meinte Badstuber. Das "Nonplusultra" in Detailfragen sei aber Pep Guardiola. Ein Lob sprach Badstuber aber auch seinem aktuellen Trainer aus: "Tayfun Korkut hat mir und den anderen erfahrenen Spielern viel Verantwortung für diese junge Truppe übertragen. Diese vier Trainer bleiben mir in Erinnerung."

Er habe mit den größten Trainer gearbeitet, sagte Badstuber. "Da ist es schon möglich, dass man diese Erfahrungen irgendwann weitergeben will." Eine Trainerkarriere kann er sich offenbar selbst gut vorstellen. Um darüber zu entscheiden sei er aber zu jung.