06.10.2018 19:43 Uhr

Hannover 96 dank Wood nicht mehr auf dem Holzweg

Bobby Wood freute sich über seinen Doppelpack für Hannover 96
Bobby Wood freute sich über seinen Doppelpack für Hannover 96

Erster Saisonsieg für Hannover 96, erster Doppelpack für Bobby Wood - dank der beiden Treffer des Torjägers sind die Niedersachsen in der Bundesliga nicht mehr auf dem Holzweg.

Die Erleichterung über das Ende seiner Leidenszeit stand Bobby Wood in sein schweißnasses Gesicht geschrieben, der US-Amerikaner konnte fast nur noch flüstern. "Endlich hat es geklappt. Das war eine Leistung, auf der man aufbauen kann", sagte der Torjäger und meinte damit sowohl den 3:1 (2:0)-Sieg von Hannover 96 als auch seine beiden Tore, die ersten seit mehr als einem Jahr. Dank Wood sind die Niedersachsen in der Bundesliga erst einmal nicht mehr auf dem Holzweg.

Und auch nicht mehr am Tabellenende, weil der VfB Stuttgart nach einer grausamen ersten Halbzeit auch nach dem Seitenwechsel nicht mehr die Kurve bekam und nun als Schlusslicht in die Länderspielpause gehen muss. Genau dieses Szenario blieb den Norddeutschen erspart, weil Wood (30. und 45.+1) nach Flanken von Miiko Albornoz zweimal freistehend per Kopf traf.

Druck fällt von Breitenreiter ab

Allen internen Treueschwüren und Solidaritätsbekundungen zum Trotz pustete auch Trainer André Breitenreiter nach dem ersehnten ersten Saisonsieg im siebten Spiel unüberhörbar durch: "So sieht die Tabelle schon ein wenig schöner aus. Wir genießen diesen Moment, wissen aber auch, dass das nur der erste Schritt war."

Ein Schritt, der die Norddeutschen zumindest auf Relegationsrang 16 brachte und nicht nur wegen der starken Leistung von Wood Mut machte für die kommenden Wochen. Für seinen Coach war die Galashow des beim Hamburger SV quasi vom Hof gejagten Nationalspielers keine Überraschung. "Bobby hatte eine gute Trainingswoche, deshalb hat er auch von Beginn an gespielt", sagte Breitenreiter.

Ein Vertrauensbeweis, den der 25-Jährige mit einer starken Leistung rechtfertigte. Dazu gehörte auch eine Verwirrungstaktik, die die Defensive der Schwaben tatsächlich mehrfach durcheinanderbrachte. Auch beim dritten Tor für Hannover durch Ihlas Bebou in der Nachspielzeit.

"Wollten Theater machen"

"Wir wollten irgendwie Theater machen und haben immer die Positionen gewechselt", verriet Wood, den der HSV nach seinem Abstieg für eine Leihgebühr von nur 1,5 Millionen Euro von der Elbe an die Leine hatte ziehen lassen.

Schon vor der Partie hatte sich Martin Kind sein besonderes Vertrauensverhältnis zu Breitenreiter und auch 96-Manager Horst Heldt bekräftigt. "Wir wollen mit diesen beiden Herren den Klub stabilisieren und weiterentwickeln", sagte der 96-Präsident bei Sky. Beide unterzeichneten kürzlich Verträge bei den Roten bis 2021.

Einen Freifahrtschein stellt der 74-Jährige seinen Leitenden Angestellten allerdings nicht aus: "Absteigen sollten wir nicht, das kann man deutlich sagen." Man sollte also in Hannover tunlichst nicht auf den Holzweg zurückkehren...