17.10.2018 11:27 Uhr

U21 will mit "Bolzplatzgefühl" zur EM-Titelverteidigung

Das U21-Team setzte sich souverän in der Qualifikation druch
Das U21-Team setzte sich souverän in der Qualifikation druch

Ab sofort liegt bei Stefan Kuntz und seiner erfolgreichen U21 der Fokus auf der Vorbereitung für die EM-Endrunde 2019. Einen Einsatz einiger A-Nationalspieler schloss der Trainer bereits aus.

Kein Leroy Sané, kein Julian Brandt, kein Timo Werner: Für die Mission Titelverteidigung bei der U21-EM wird es für die deutschen Junioren wohl keine Hilfe von ganz oben geben. Ein Einsatz der drei Jungstars komme "eher weniger" infrage. "Die drei Jungs sind inzwischen absolute Stammspieler bei der A-Nationalmannschaft", sagte U21-Trainer Stefan Kuntz nach dem 2:0 (2:0) gegen Irland und dem erfolgreichen Abschluss der EM-Qualifikation.

Dagegen sind Spieler wie Jonathan Tah, Thilo Kehrer und Benjamin Henrichs, die auch schon Erfahrung im Team von Bundestrainer Joachim Löw gesammelt haben, bei der Endrunde im kommenden Jahr (16. bis 30. Juni) in Italien und San Marino durchaus Kandidaten. Man werde sich "zusammensetzen und dann schauen, bei welchen Spielern es Sinn macht, als Führungsspieler oder Kapitän bei der EM dabei zu sein, um vielleicht auch Erfahrung für die EURO 2020 zu sammeln", sagte Kuntz in Heidenheim.

Doch auch ohne Unterstützung aus dem A-Team: Kuntz verfügt auch so über eine Mannschaft, die durchaus das Potenzial besitzt, der Generation um Manuel Neuer oder Mats Hummels, die 2009 U21-Europameister wurden, oder dem Siegerteam von 2017 um Serge Gnabry nachzufolgen. Es füge sich schon jetzt "ein Puzzlebild zusammen, wo viele Teile ineinander passen", betonte der Trainer stolz.

Bolzplatzgefühl dank Abdelhamid Sabiri

Es sei zwar nur eine Momentaufnahme, fügte der Europameister von 1996 an. Aber man habe "ein Miteinander gefunden. Die Spieler haben viel Qualität". Und vor allem: "Der Teamgeist stimmt. Und nur mit Teamspirit", so Kuntz, "ist man auch zu Großem fähig".

Allen Unkenrufen zum Trotz verfügt Kuntz über reichlich fähiges Personal in seiner U21 (Jahrgang 1996 und jünger). In Heidenheim wechselte er im Gegensatz zum 2:1 gegen Norwegen am vergangenen Freitag gleich zehn Spieler aus - sein Team funktionierte trotzdem.

Dabei stachen der Mainzer Levin Öztunali, der neben dem Kieler Janni Serra den verdienten Sieg der klar überlegenen deutschen Mannschaft gegen überforderte Iren herausschoss, und Abdelhamid Sabiri heraus. In Huddersfield ist Sabiri nur Ergänzungsspieler, bei der U21 war er bei seinem Debüt dennoch gleich der Taktgeber. "Die Jungs bringen das Bolzplatzgefühl mit rüber", lobte Kuntz seine Talente.

Möglichst schnell "in den EM-Modus reinkommen"

Schon in Heidenheim begann das Schaulaufen für die EM-Endrunde, aber auch für Olympia 2020 in Tokio (bei der EM werden vier Startplätze vergeben). Am 16. November in Offenbach gegen die Niederlande und vier Tage später bei EM-Gastgeber Italien geht es nach den Qualifikationsspielen mit hochkarätigen Tests weiter. Ins neue Jahr startet die deutsche U21 dann am 26. März in England.

"Wir treffen auf die Besten der Besten. Das sind schon EM-Spiele, die noch nicht zählen", sagte Kuntz. Man wolle möglichst schnell "in den EM-Modus reinkommen. Spätestens im März geht der Ernst los".