01.11.2018 11:54 Uhr

Nach Pokal-Aus: SC Freiburg ohne Rückenwind gegen Bayern

Bitterer Abend für Luca Waldschmidt und Co.
Bitterer Abend für Luca Waldschmidt und Co.

Der SC Freiburg hat sich als einziger Bundesliga-Klub in der zweiten Runde des DFB-Pokals von einem unterklassigen Team düpieren lassen. Das frische Selbstvertrauen vor dem Auftritt beim FC Bayern München ist schon wieder dahin.

Nils Petersen und Co. verzichteten aus gegebenem Anlass auf kesse Kampfansagen in Richtung des Rekordmeisters. Zu tief saß der Frust bei den Profis des SC Freiburg nach dem völlig unnötigen Pokal-K.o. beim Underdog Holstein Kiel.

Von einem Coup im anstehenden Duell bei den zuletzt wackeligen Bayern mochte kurz nach dem schmerzlichen Rückschlag kein Breisgauer fabulieren.

"Das wird kein Zuckerschlecken. Wir versuchen, mit einem positiven Gefühl hinzufahren und schauen, was geht", sagte Petersen nach dem 1:2 (1:1) in Kiel zum anstehenden Auftritt am Samstag in der Allianz Arena.

Es waren noch die mutigsten Sätze, die dem Torjäger über die Lippen gingen, bevor er sich mit seinen Teamkollegen am Donnerstag per Flieger auf direktem Weg nach München begab.

Freiburg mit viel zu wenig Durchschlagskraft

Statt nach dem überzeugenden 3:1 in der Liga gegen Borussia Mönchengladbach seiner Favoritenrolle im Pokal gerecht zu werden und weiter Fahrt aufzunehmen, präsentierte sich der SCF mit viel zu wenig Durchschlagskraft.

Nach dem Blitzstart mit Petersens Treffer nach 43 Sekunden ließ sich Freiburg das Spiel immer mehr aus der Hand nehmen, Janni Serra (26.) und David Kinsombi (79.) sorgten für den Triumph des Zweitligisten.

"Wir haben es versaubeutelt. Das Ausscheiden ist brutal bitter, weil es nicht notwendig war", sagte Petersen. Trainer Christian Streich machte nach der Partie die mangelnde Präzision seiner Mannschaft als zentralen Kritikpunkt aus. "Wir hatten so viele Situationen, in denen wir im vorderen Drittel die Bälle nicht sauber genug weiterspielen", sagte der 53-Jährige.

Rückschlag zur Unzeit

Sowohl Streich als auch seine Profis werteten den Auftritt in Kiel aber nicht als spielerischen Kollaps. Der SCF-Tross verwies auch auf positive Ansätze, vor allem im Umschaltspiel, das nun in München von gehobener Bedeutung sein wird.

In der bayrischen Landeshauptstadt wird das gesamte Team jedoch mehrere Gänge hochschalten müssen. Seit 1997 hat Freiburg nicht mehr bei den Bayern gepunktet.

"Wir wollen schon nach München fahren und sagen, wenn es geht, wollen wir in München gewinnen", hatte Streich bereits vor der Partie in Kiel gesagt: "Wir wollen alles tun, dass das vielleicht irgendwann mal möglich ist - also in meinem Leben noch."

Eigentlich scheint die Gelegenheit ob der aktuellen Schwierigkeiten des Branchenprimus günstig. Wenn nur das unnötige Pokal-Aus die Stimmung nicht gedrückt hätte.