05.11.2018 22:27 Uhr

Lasogga entscheidet Zweitliga-Gipfeltreffen für den HSV

Pierre-Michel Lasogga traf kurz vor Spielende zum 1:0
Pierre-Michel Lasogga traf kurz vor Spielende zum 1:0

Auf der Tribüne genoss Jubilar Uwe Seeler den Triumph, auf dem Rasen herzte Trainer Hannes Wolf seinen Matchwinner Pierre-Michel Lasogga: Am 82. Geburtstag des Vereins-Idols eroberte der Hamburger SV mit einem 1:0 (0:0) in einem mäßigen Favoritengipfel gegen den 1. FC Köln die Tabellenführung in der 2. Fußball-Bundesliga vor dem Stadtrivalen FC St. Pauli und den Kölnern.

"Wir hatten in den ersten 15 Minuten viele Möglichkeiten nach vorne, aber dann ist unser Spiel abgerissen. Wir hatten unheimlich viele individuelle Fehler und haben den HSV dazu eingeladen, das Spiel in die Hand zu nehmen", sagte FC-Trainer Markus Anfang bei "Sky". Sein FC hat sich in ein echtes Tief manövriert. Es war bereits das fünfte Pflichtspiel in Serie ohne Sieg.

Der HSV feierte dagegen dank des sechsten Saisontreffers von Lasogga in der 86. Minute den dritten Sieg im dritten Pflichtspiel unter Hannes Wolf, dem gleichzeitig eine gelungene Heimpremiere glückte. "Als Stürmer musst du genau da stehen, wo der Ball hinfällt", sagte Lasogga, der die Hilflosigkeit in der FC-Abwehr in Abstaubermanier eiskalt ausnutzte.

HSV startet erneut mit Lasogga und Arp

Vor 53.875 Zuschauern erkämpften sich die "Rothosen" ein Übergewicht an Chancen, fahndeten aber lange nach einem Erfolgsrezept vor eigenem Publikum. Für Wolf war es beim Duell der Bundesliga-Absteiger die erste richtig harte Bewährungsprobe seit seiner Amtsübernahme von Christian Titz.

Die Pflichtaufgaben beim Kellerkind 1. FC Magdeburg und im Pokal beim SV Wehen Wiesbaden hatte der frühere Stuttgart-Coach mit seinem Team ebenfalls erfolgreich gelöst.

Auch im Aufeinandertreffen der teuersten Mannschaften der Liga setzte der 37-Jährige wieder auf Lasogga und stellte dem Sturmtank Youngster Jann-Fiete Arp an die Seite. Köln startete mit Toptorjäger Simon Terodde in der Spitze in eine Partie, die zerfahren begann.

Schiri Dingert verweigert Elferpfiff

Die Domstädter versuchten das Spiel in die Hand zu nehmen, konnten sich aber zunächst nicht gegen die diszipliniert und tief stehenden Hamburger durchsetzen. Erst nach einer Viertelstunde kam der HSV auf. Khaled Narey scheiterte aus 15 Metern an Timo Horn im FC-Tor. Eine Minute später forderte der HSV nach einem klaren Handspiel von Rafael Czichos einen Elfmeter, doch die Pfeife von Schiedsrichter Christian Dingert blieb stumm (16.).

Die Gastgeber stellten Köln nun immer wieder nach Ballgewinnen mit schnellem Umschaltspiel vor Probleme. Arp demonstrierte das gestiegene Selbstvertrauen bei einem beherzten Distanzschuss an den Außenpfosten (28.), das Offensivspiel der Kölner blieb dagegen weiter uninspiriert und Terodde bis zur Pause nicht statt.

 

Dem HSV gehörten auch die ersten Minuten nach dem Wechsel, doch Köln wehrte sich nun deutlich beherzter und wurde plötzlich gefährlich. Nach einer Ecke verlängerte Marco Höger den Ball Richtung HSV-Tor und Narey konnte erst auf der Linie klären (58.).

Auf der Gegenseite brach der Brasilianer Douglas Santos auf der linken Seite durch, verlor aber im Abschluss die Übersicht (68.). Der eingewechselte Hanseat Hee-Chan Hwang läutete mit der nächsten Chance (74.) eine spannende Schlussphase ein.