09.11.2018 12:42 Uhr

Schweinsteiger schweigt zur Bayern-Schwäche

Bastian Schweinsteiger spielte zuletzt für Chicago Fire
Bastian Schweinsteiger spielte zuletzt für Chicago Fire

Für eine Preisverleihung kehrte Bastian Schweinsteiger nach Deutschland zurück. Zu den drängenden Fragen im Fußball schwieg der Weltmeister - vor allem beim Thema Bayern München wollte er nicht ins Fettnäpfchen treten.

Der 34-Jährige fühlte sich sichtlich überrumpelt. Eigentlich hatte er sich nur den Preis als "Ikone des Sports" abholen und nach ein paar Dankesworten die Bühne der Komischen Oper in Berlin wieder verlassen wollen. Doch die resolute Moderatorin Barbara Schöneberger ließ den Fußball-Weltmeister von 2014 noch ein Spiel spielen - und dann verschlug es dem Bayer die Sprache.

Er sollte innerhalb von fünf Sekunden drei Dinge nennen, die ihm spontan zu bestimmten Themen einfallen. Und das erste Thema war ausgerechnet die aktuell missliche Lage bei Ex-Klub Bayern München. Der Buzzer ertönte, ohne dass die Klubikone auch nur ein Wort verlor. "Manchmal ist es besser, nichts zu sagen", meinte Schweinsteiger schmunzelnd.

Schweinsteiger lässt MLS-Zukunft offen

Auch sonst sagte der Mittelfeldakteur bei seinem kurzen Besuch in Deutschland für die "Men of the Year"-Awards des Männermagazins "GQ" nicht viel. Nichts zum Gipfeltreffen der Bayern am Wochenende in Dortmund. Nichts zur Nationalmannschaft, die in der Nations League vom Abstieg bedroht ist. Nichts zu Bundestrainer Joachim Löw, der seit dem WM-Debakel umstritten ist. Nichts zu seiner sportlichen Zukunft, die nach zwei Spielzeiten bei Chicago Fire in der nordamerikanischen Major League Soccer offen ist.

Dass Schweinsteiger nach der aktiven Karriere den Rasen gegen den Roten Teppich eintauscht, ist kaum vorstellbar. So richtig wohl fühlte sich der Champions-League-Sieger von 2013 im Blitzlichtgewitter augenscheinlich nicht, auch wenn Ehefrau Ana Schweinsteiger-Ivanovic an seiner Seite war.

"Es freut mich sehr, dass meine Frau Ana mich begleitet hat, das bedeutet mir sehr viel", sagte Schweinsteiger. Die frühere Tennisspielerin schenkte ihrem Mann für die warmen Worte einen Handkuss.

Bayern-Legende kündigt Rückkehr nach Deutschland an

Auf den knapp acht Monate alten Sohn passten an dem Abend die Großeltern auf. Vor der Veranstaltung versicherten sich die Eltern in einem Videochat, dass zu Hause alles in Ordnung ist. Über sein Vaterglück hatte der Fanliebling kürzlich der "Bild" erzählt: "Wir schlafen mal weniger, haben volle Windeln zu wechseln, aber die Geburt des Kindes ist das Schönste, was einem passieren kann."

Schweinsteiger ließ vor rund 850 geladenen Gästen durchblicken, dass er und seine Familie irgendwann nach Deutschland ziehen würden. Vielleicht sogar in seine oberbayerische Heimat Kolbenmoor. "Ich weiß aber noch nicht wann genau", meinte der Ex-Nationalspieler: "Ich bin sehr heimatverbunden, und meine Familie lebt ja auch dort in der Nähe." Mit seiner weltgewandten Frau würde er deswegen keine Probleme bekommen: "Sie liebt die Natur."

Bei dem Spiel, das Schweinsteiger zusammen mit Laudator Marcel Reif auf der Bühne der Komischen Oper spielte, wurde der Fußballer auch gefragt, welche drei Dinge in Deutschland besser seien als in den USA. "Autofahren, Familie und Essen", lautete seine Antwort.