11.11.2018 13:07 Uhr

Max Eberl stellt Kader des FC Bayern infrage

Max Eberl weiß nicht, ob der FC Bayern mit seinem Kader alles richtig gemacht hat
Max Eberl weiß nicht, ob der FC Bayern mit seinem Kader alles richtig gemacht hat

Zu alt? Zu klein? Nicht gut genug? Der FC Bayern musste sich bezüglich seines aktuellen Kaders schon so manchen Vorwurf anhören. Auch Gladbach-Manager Max Eberl kann sich vorstellen, dass die Zusammenstellung womöglich nicht optimal ist.

Mit einem Durchschnittsalter von 27,4 Jahren verfügt der FC Bayern aktuell nicht nur über den ältesten Kader der Bundesliga. Mit gerade einmal 23 Spielern ist das Aufgebot des Rekordmeisters auch das kleinste aller 18 Klubs.

Durch die Verletzungen (u.a. Tolisso, Coman, Thiago) stehen Trainer Niko Kovac zudem schon seit Wochen nicht alle Alternativen zur Verfügung. Hinzu kommt nach sechs Meisterschaften in Folge vielleicht auch ein gewisse Zufriedenheit, die sich in den derzeitigen Leistungen auf dem Platz widerspiegelt. So oft wie in den letzten Wochen hat den Münchnern das berühmte letzte Quäntchen in den letzten Jahren zumindest nie gefehlt.

Eberl: Über Bayern-Kader "kann man diskutieren"

Gladbach-Manager Max Eberl sieht die Problematik ähnlich und vermutet, dass dem Team im Moment "die absolute Gier" fehlt. Allerdings weiß auch der 45-Jährige, wie schwer es ist, einen Umbruch voranzutreiben.

"Du bist zigmal Meister geworden, hast mit diesen Spielern Außergewöhnliches geleistet. Es ist sehr kompliziert, dann zu sagen: Wir müssen etwas Neues wagen", sagte der Fohlen-Chef im "Sport1-Doppelpass". Die Situation sei mit einem Aufstieg vergleichbar, nach dem man "Schnitte" machen muss. Schnitte, auf die der FC Bayern bewusst verzichtete.

Quantitativ sei der Kader der Münchner "vielleicht nicht so groß", urteilte Eberl, und ergänzte: "Qualitativ ist er immens groß, wenn alle fit sind." Ob die Entscheidung der Bayern, mit einem kleinen Kader in die Saison zu gehen, die richtige war, "darüber kann man diskutieren", stellte der Gladbach-Manager jedoch infrage.

Hoeneß äußert sich zu Wintertransfers des FC Bayern

Bayern-Präsident Uli Hoeneß ist offensichtlich der Meinung, die Größe des Kaders ist ausreichend, um die Saison heile zu überstehen. Gegenüber "Sky" erklärte Hoeneß am Sonntag, der Verein werde im Winter "sicherlich keine Aktivitäten am Transfermarkt machen".

"Wir bekommen Coman zurück noch vor Weihnachten und auch Thiago kann in zwei, drei Wochen wieder spielen", begründete Hoeneß den Entschluss, das Festgeldkonto des FC Bayern in den nächsten Wochen zu schonen. Allerdings kündigte der FCB-Boss für den kommenden Sommer eine Transferoffensive an: "Wir werden nächstes Jahr, wenn der zweite Schritt des Umbruchs kommt, sicherlich das Mannschaftsgesicht ziemlich verändern."