12.11.2018 16:17 Uhr

Hinteregger und Lazaro: Zwei Dauerläufer in Deutschland

Valentino Lazaro hat sich bei der Hertha in Berlin etabliert
Valentino Lazaro hat sich bei der Hertha in Berlin etabliert

Bei ihren Klubs FC Augsburg beziehungsweise Hertha BSC gehören Martin Hinteregger und Valentino Lazaro zum absoluten Stamm. Mit dem Nationalteam kämpfen sie in den nächsten Tagen um den Gruppensieg in der Nations League.

An mangelnder Spielpraxis sollte es bei Valentino Lazaro und Martin Hinteregger in den anstehenden Nations-League-Spielen nicht scheitern. Die beiden österreichischen Nationalspieler kamen vor den Duellen mit Bosnien-Herzegowina am Donnerstag in Wien und Nordirland am Sonntag in Belfast in allen Bewerbspartien ihrer Klubs über die volle Distanz zum Einsatz.

Augsburg-Profi Hinteregger sieht das als große Ehre. "Ich weiß, dass mir der Trainer vertraut. Ich spiele aber auch konstant sehr gut und erledige meine Sachen", sagte der Innenverteidiger am Montag in Wien. Sorgen um einen Stammplatz musste sich der Kärntner in seiner Karriere praktisch nie machen. Schon vor seiner Zeit in Augsburg war er bei Red Bull Salzburg - so wie seit Jahren im ÖFB-Team - nicht aus der Startformation wegzudenken.

>> Liveticker: Österreich gegen Bosnien-Herzegowina

Lediglich im Frühjahr 2016 bei Mönchengladbach hatte Hinteregger um seinen Platz in der Mannschaft zu kämpfen, seither gibt es bei der Bekanntgabe der Aufstellung kein Kribbeln mehr. "Aber irgendwann, wenn ich den nächsten Schritt mache, wird das Zittern wieder kommen", sagte der 26-Jährige in Anspielung auf einen möglichen Transfer in fernerer Zukunft.

Hinteregger will nicht ins Zentrum einer Dreierabwehr

Derzeit gilt die Konzentration dem FC Augsburg, mit dem Hinteregger in der deutschen Bundesliga an zehnter Stelle liegt. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt vier, der Rückstand auf den ersten Europacupplatz sechs Punkte. "Momentan schauen wir zu 70 Prozent nach hinten und zu 30 Prozent nach vorne", erzählte Hinteregger. "Ziel ist nach wie vor der Klassenerhalt, aber wir Spieler wollen natürlich mehr."

Erfolge wünscht sich der Deutschland-Legionär auch mit der Nationalmannschaft, in der er nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Sebastian Prödl einen neuen Nebenspieler in der Abwehr bekommt. Dass er selbst die Rolle des Watford-Legionärs im Zentrum einer Dreierkette einnimmt, hält Hinteregger für ziemlich unwahrscheinlich. "Das wäre für mich extrem neu und eine sehr große Umstellung. In der Mitte ändert sich der Blickwinkel total, ich weiß gar nicht so richtig, was ich da tun müsste."

Egal, in welcher Position und ob in einer Dreier- oder Viererkette - Hintereggers primäre Aufgabe wird wohl sein, Edin Džeko am Toreschießen zu hindern. "Wenn er im Sechzehner eine Schusschance hat, ist es wahrscheinlich ein Tor. Deshalb sollte er dort am besten gar nicht den Ball bekommen." Der Roma-Goalgetter spiele "seit Jahren auf Weltklasseniveau", ihn zu bewachen komme einer "Mammutaufgabe" gleich.

Lazaro erinnert sich an das Hinspiel in Bosnien

Dem Abwehrverbund gegen Džeko könnte auch Lazaro angehören, der sich zuletzt als Rechtsverteidiger bei Hertha BSC etablierte. Beim 0:1 in Bosnien vor zwei Monaten war der Ex-Salzburg-Profi allerdings auf dem rechten Flügel im Einsatz. "In diesem Match haben wir nicht gezeigt, was wir können. Wir hatten viel zu viele unnötige Ballverluste", erinnerte sich der Steirer.

Seine Rettungstat in der 95. Minute in Zenica verhinderte ein 0:2 und erhöhte damit die Chance, das direkte Duell mit den Bosniern noch umzudrehen. Nun stellt sich für Lazaro angesichts der komplizierten Ausgangsposition die Frage, wie man etwa wenige Minuten vor Schluss bei einer 1:0-Führung agieren würde. "Das kommt darauf an, wie das Spiel läuft. Wenn man 85 Minuten anläuft und der Gegner keine Chance hat, kann man durchaus auf das 2:0 gehen. Wenn ab der 65., 70. Minute nur noch der Gegner anläuft, macht es keinen Sinn, Halligalli zu spielen."

Mit Ausnahme der drei Länderspiele im Mai und Juni, als er verletzt absagen musste, war Lazaro in allen Länderspielen unter Teamchef Franco Foda im Einsatz. Auch bei Hertha zählt der 22-Jährige zum Stamminventar, schließlich stand er in allen 13 Bewerbspartien von Hertha in dieser Saison von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Platz.

Nach einem guten Start setzte es für die achtplatzierten Berliner zuletzt Rückschläge, seit fünf Runden ist man sieglos. "Wir haben schon im Sommer gesagt, wir sind noch immer die Hertha, es werden wieder andere Zeiten kommen. Aber die Saison ist noch lange", erklärte Lazaro.

apa