15.11.2018 09:32 Uhr

Wolf: Entscheidung für Lasogga war nicht fair

Hannes Wolf trainiert seit Ende Oktober den Hamburger SV
Hannes Wolf trainiert seit Ende Oktober den Hamburger SV

Seit gut drei Wochen trainiert Hannes Wolf den Hamburger SV und das überaus erfolgreich. Drei Bundesliga-Partien und ein Pokal-Spiel entschieden die Rothosen unter der Leitung des neuen HSV-Coaches für sich. So kann es für den 37-Jährigen weitergehen. 

"Der Start war von den Spielen und den Ergebnissen her gut. Die Mannschaft ist aus sich heraus hungrig, hat eine gute Substanz und gezeigt, dass sie bereit ist, Gas zu geben. Das freut mich sehr", erklärte Wolf gegenüber der "Hamburger Morgenpost". Sein Leben habe in den letzten Wochen ein "wahnsinniges Tempo" bekommen, gab der Fußballlehrer zu: "Dadurch ist in meiner Wahrnehmung mein Start beim HSV gefühlt schon sechs Monate her."

Einer, der von der Neuanstellung von Wolf profitiert hat, ist Pierre-Michel Lasogga. "Ich bin froh, dass es bislang so gut funktioniert hat", sagte der Trainer, der gleichzeitig zugab, dass es zu Beginn "keine faire Entscheidung" gewesen sei, auf den Stürmer zu setzen. 

"Wir haben drei Tage nach meiner Vorstellung gespielt, da musste ich mich schnell festlegen", erklärte Wolf und fügte an: "Das habe ich der Mannschaft auch so gesagt." Deshalb sei er im Nachhinein "natürlich froh, wie er es bislang gemacht hat". Der 26-Jährige sei "fleißig, spielt gut, legt viele Bälle ab und hat in jedem Spiel entscheidende Szenen". Das liege alleine am Angreifer selbst, "nicht an mir", so der Coach bescheiden. 

HSV-Talent Arp "hat super Anlagen"

Anders als Lasogga muss sich HSV-Toptalent Fiete Arp erst wieder ins Team zurückkämpfen, nachdem er zu Saisonbeginn sogar nur bei der zweiten Mannschaft eingesetzt wurde. Zuletzt spielte er aber auch unter dem neuen Trainer zwei Mal in Folge für über eine Stunde von Beginn an.

Dass die großen Hoffnungen auch jede Menge Last auf den Schultern des Youngsters bedeuten, spiele für die Zusammenarbeit keine Rolle, sagte Wolf. "Es geht nur um Fußball. Über andere Dinge habe ich nicht mit ihm gesprochen. Ich will gar nicht, dass es ein Thema für uns ist", erklärte der Übungsleiter. 

Die Zweite Liga sei ohnehin sehr schwer für einen 18-Jährigen. "Ich erwarte von ihm, dass er Vollgas gibt und sich reinbeißt. Nicht nur kämpft, sondern auch fußballerische Lösungen findet. Er hat super Anlagen", lobte Wolf. 

Zusammen mit den beiden HSV-Profis und dem restlichen Kader peilt der Coach nun den sofortigen Wiederaufstieg an. Eine geheime Formel hat er dafür allerdings nicht. "Es gibt kein Erfolgsrezept", betonte Wolf: "Wenn man das denkt, hat man ganz schnell ein Problem. Es geht nur über harte Arbeit, Fleiß und Disziplin."