28.03.2009 23:00 Uhr

Über Leipzig und Cardiff nach Südafrika

Die Deutsche Nationalmannschaft steht vor den Begegnungen gegen Underdog Liechtenstein und am kommenden Mittwoch gegen Wales auf dem Prüfstein. Zu enttäuschend waren die letzten Auftritte der so viel gelobten Mannschaft um ihren Fußballverbesserer Löw. Jetzt müssen wieder Erfolgserlebnisse her, die letzten beiden Spiele wurden verloren. Zwei Niederlagen in Folge gab es sehr lange nicht mehr und die Fans denken mit Grauen an diese Spiele zurück.
Gegen England und Norwegen blieb die DFB-Elf vieles schuldig, jetzt kommt mit "Aufbaugegner" Liechtenstein genau die richtige Mannschaft, denn alles andere als ein Sieg wäre eine riesen Überraschung. Und mit weiteren drei Punkten auf der Habenseite kann die Reise nach Cardiff etwas entspannter angegangen werden.


Deutschland


Die DFB-Elf konnte sich in den letzten Tagen in Leipzig bestens auf die beiden Partien in der WM-Qualifikation vorbereiten. Der Fitnesstest hat gute Ergebnisse zu Tage gebracht, lediglich ein paar blaue Briefe wurden verteilt, ansonsten gab es viel Lob von Löw für seine Truppe. Bleibt als einziger Knackpunkt die Verteilung der freien Plätze. weltfussball.de beleuchtet die Situation in den einzelnen Mannschaftsteilen:


Tor


Im Tor wird gegen Liechtenstein und Wales definitiv Robert Enke das Tor der Deutschen hüten, darauf hat sich Bundestrainer Löw in Absprache mit Torwarttrainer Köpke festgelegt. Doch diese Entscheidung wurde den Entscheidungsträgern vereinfacht. Da Adler wegen akuter Ellenbogenbeschwerden wohl nicht einsatzfähig ist und Neuling Tim Wiese noch nicht über eine große Lobby verfügt, fiel die Wahl zwangsläufig auf den Keeper von Hannover 96. Doch wie unter Löw üblich, heißt dass rein gar nichts, denn der Trainer ist Fan vom Leistungsprinzip und wird seine endgültige Entscheidung so lang wie möglich herauszögern. Also alles offen im Kampf um die Nummer Eins, dieses Mal hat Enke die Pole Position.


Abwehr


In der Abwehr wird es voraussichtlich keine Überraschungen geben. Lahm wird wie gewohnt auf Links spielen, es sei denn Jansen rückt in die Defensive, dann wäre ein Einsatz auf der rechten Seite möglich. Die Innenverteidigung bilden Westermann und Mertesacker, über rechts wird wohl der Hoffenheimer Beck beginnen. Für Metzelder wird es immer schwerer, sich wieder einen Platz in der Startelf zu erobern, die mangelnde Spielpraxis lässt den ehemaligen Stammspieler außen vor. Arne Friedrich musste verletzungsbedingt passen, sonst wäre für den zuletzt sehr starken Innenverteidiger wohl ein Einsatz auf seiner erklärten Lieblinsposition für Westermann drin gewesen.


Mittelfeld


Im Mittelfeld zieht Kapitän Ballack wie gewohnt die Fäden. Der Capitano nimmt seine Mitspieler vor dem Duell in die Pflicht, es müsse ein Reaktion kommen und die werde kommen gab der Thüringer überzeugend die Marschroute vor. Über rechts spielt wie immer Schweinsteiger, aber von ihm muss eine Leistungsteigerung kommen. Links gibt es durch den Ausfall Trochowskis eine Lücke, die voraussichtlich Jansen oder Marin schließen werden. Neben Ballack erhält Hitzlsperger wohl den Vorzug vor Rolfes.


Sturm


In vorderster Front wiegt der Ausfall von Topstürmer Klose schwer. Doch anders als in den letzten Jahren lauern junge und hungrige Stürmer im zweiten Glied. Heute wird der zuletzt sehr starke Gomez seinen Einsatz von Beginn an bekommen. Neben ihm wird wohl Lukas Podolski auflaufen, der Neukölner zeigte in den letzten Spielen ansteigende Form und besitz weiterhin einen Nationalmannschafts-Bonus. Auf der Bank werden die Leverkusener Helmes und Kießling Platz nehmen, wobei letzterer zuletzt über Kniebeschwerden plagte. Bis zum heutigen Samstag sollte sich jedoch Besserung eingestellt haben.


Liechtenstein


Der Zwergstaat aus dem Alpenraum ist sich seiner totalen Außenseiterrolle bewusst. Die Mannschaft ist mit einem Torverhältniss von 0:8 Letzter der Gruppe 4. Immerhin konnte die Elf einen Punkt durch ein torloses Unentschieden in Aserbaidschan erreichen. Doch geht es im Prinzip nur um den letzten Platz und Punkte sind nur gegen Aserbaidschan realistisch. Ansonsten heißt es, sich gut zu präsentieren und möglichst nicht zu hoch zu verlieren. Im Hinspiel gegen Deutschland hat dieses Vorhaben noch nicht so gut geklappt und die Mannschaft musste eine 0:6 Heimpleite hinnehmen.

Die Bilanz gegen Deutschland ist eindeutig. Dreimal traf man auf den Welt-und Europameister und jedes Mal gab es eine herbe Klatsche. 1996 ging man mit 9:1 unter und im Jahr 2000 mit 8:2. Da gibt es wenig Hoffnung auf Beeserung.

Trainer Zaugg vergleicht die Partie gegen deutschland mit einem Pokalspiel. Dort ärgern die Kleinen oft die vermeintlich großen Vereine und genau auf diesen Effekt hofft der Übungsleiter. Er erwarte Engagement und Kampfwillen, denn nur so könne man sich gegen eine Mannschaft wie die der Deutschen gut aus der Affäre ziehen.
Personell muss er bei diesem Vorhaben auf die gesperrten Polverino, d'Elia und Burgmeier verzichten. Christen fehlt verletzungsbedingt. Hinter den Einsätzen von Ritzberger und Fischer stehen noch Fragezeichen.