06.11.2013 16:36 Uhr

Aus dem Rampenlicht: Ex-Armine rockt die Super League

Endlich wieder am Ball: Ashkan Dejagah
Endlich wieder am Ball: Ashkan Dejagah

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball unter anderem auf einen mazedonisch-türkisch-finnischen Knipser und einen Ex-Duisburger, der das Überraschungsteam der Ligue 1 führt.

Die Voraussetzungen sind gut: Ausverkauftes Haus, das Craven Cottage tobt, das kriselnde Manchester United ist zu Gast – Askhan Dejagah will es seinen Kritikern zeigen. Zum ersten Mal in dieser Saison darf der Deutsch-Iraner für den FC Fulham auflaufen, und das gleich von Beginn an. Aber die Londoner verpatzten den Start, liegen bereits nach 22 Minuten 0:3 zurück und verlieren am Ende 1:3.

Ein „Hooligan“ tut sich schwer

Dejagah bleibt unauffällig und wird nach einer Stunde ausgewechselt. Der Ex-Wolfsburger, von den Fans in Deutschland einst liebevoll "Hooligan" genannt, erhielt nach dem peinlichen League-Cup-Aus gegen Zweitligist Leicester City erstmals eine Chance auf der rechten Außenbahn. Im Gegensatz zu seinem als Rechtsverteidiger gesetzten Mitspieler Sascha Riether tut sich Dejagah in seinem zweiten Jahr auf der Insel schwer.

Meist spielen Bryan Ruiz oder Damien Duff auf seiner Position, allerdings in diesem Jahr ebenso wenig überzeugend. "Ich erwarte mehr von Ashkan", ließ Trainer Martin Jol vor wenigen Wochen verlauten, "dann bekommt er seine Chance". Es wird sich zeigen, ob diese Chance nach dem schweren Manchester-Spiel schon vertan ist.

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Ein Bayer debütiert im Andalusien-Derby

Erstmals seine Chance bekam in der Primera División indes Markus Steinhöfer. Der 27-jährige Weißenburger wurde bei der 2:3-Niederlage seines Vereins Betis Sevilla im hitzigen Andalusien-Derby bei Bernd Schusters FC Málaga erstmals eingewechselt. Seitdem es Steinhöfer im Sommer von Basel zu den Grün-Weißen zog, war der Rechtsverteidiger nicht in Tritt gekommen und hatte bisher nur in der Europa League für die Spanier gespielt.

Just in diesem Wettbewerb hatte der Ex-Frankfurter in der letzten Saison mit dem FC Basel für Furore gesorgt und war bis ins Halbfinale vorgedrungen. Nach dem enttäuschenden Start in Andalusien spekulierten Schweizer Medien kürzlich bereits über eine Rückkehr in die Super League. Sollte der Einsatz im Derby nur ein Strohfeuer gewesen sein, werden sich die Gerüchte hierzu in den nächsten Wochen sicherlich konkretisieren.

>>> Zum Spielbericht Málaga vs. Betis

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Multi-Kulti-Torjäger packt’s in der Schweiz

In eben jener Super League trumpft derzeit ein anderer 27-jähriger Ex-Bundesligaspieler auf. Berat Sadik, gebürtiger Mazedonier und finnischer Nationalspieler mit türkischem Pass, schoss an diesem Wochenende für den FC Thun beide Tore beim 2:1-Sieg gegen den Ex-Meister FC Zürich. Erst nach einer Stunde eingewechselt, drehte der Mittelstürmer mit seinen Treffern in den Schlussminuten die Partie zugunsten der Berner Oberländer im Alleingang.

Dabei schien seine Auslandskarriere bereits gelaufen. In seinem Bundesliga-Jahr bei Arminia Bielefeld 2008/2009 kam er ebenso wenig über Kurzeinsätze hinaus wie ein Jahr später in der belgischen Liga bei Zulte-Waregem. Nach einem überzeugenden Comeback in Finnland wagte Sadik im Januar den Sprung in die Schweiz, wo er in dieser Spielzeit bereits fünf Liga-Tore für den Europa-League-Teilnehmer aus Thun verbuchen konnte.

>>> Zum Spielbericht Thun vs. FC Zürich

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Ex-Zweitligakicker mischt Investorenliga auf

Genug vom Ausland dürfte hingegen Olivier Veigneau haben. Der französische Linksverteidiger spielte drei Jahre lang mit dem MSV Duisburg in der 2. Bundesliga und wechselte 2011 in die französische zweite Liga zu Nantes. Soweit so gut: In dieser Saison mischt er allerdings mit seinem Verein als Aufsteiger die Ligue 1 auf und liegt auf einem sensationellen vierten Tabellenplatz – nur die Millionentruppen aus Paris und Monaco sowie Lille sind momentan besser.

An diesem Wochenende beim HSC Montpellier, immerhin Meister 2012, kassierten die Kanarienvögel erst in der letzten Minute den Ausgleich. Grundlage des starken Saisonstarts ist die stabile Defensive, in der der 28-jährige Veigneau auf links eine erfahrene Säule darstellt. Kann diese Ordnung beibehalten, ist für den achtmaligen französischen Meister vielleicht schon früher als erwartet die Rückkehr auf das internationale Parkett möglich.

>>> Zum Spielbericht Montpellier vs. Nantes

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Johann Mai