25.03.2014 10:40 Uhr

Aus dem Rampenlicht: Das Glück des Kleeblatts?

Marcus Berg
Marcus Berg

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball in der Serie "Raus aus dem Rampenlicht" unter anderem auf einen möglichen Heimkehrer und einen ehemaligen HSV-Flop.

Marcus Berg steht mit dem Rücken zum Tor. Vier Abwehrspieler von Apollon Smyrnis bedrängen ihn, doch irgendwie kommt er an den Ball. Im Stile eines Top-Torjägers schiebt er die Kugel aus der Drehung ins Tor. Ausgelassen bejubelt der Schwede seinen Gerd-Müller-Gedächtsnistreffer zum 1:0 für Panathinaikos Athen. Doch noch glücklicher ist er über sein 2:1 in der 86. Minute. Wieder steht er richtig und versenkt den Ball aus fünf Metern im Kasten. Mit seinen zwei Toren schießt er Athen schließlich zum wichtigen 3:1-Sieg im Rennen um die Playoffs.

Doch was so einfach aussieht, fiel dem ehemaligen Hamburger nicht immer so leicht. In 54 Bundesligapartien für den HSV konnte er sich kaum durch Treffer auszeichnen. 2013 wechselte er dann mit dem Ruf des ewigen Talents zu Panathinaikos Athen. Hier erzielte Berg bereits 15 Tore und ist damit Toptorschütze der Liga. Allein in den vergangen vier Partien konnte der Schwede sechsmal für die Kleeblätter knipsen.

Für seine Athener sind die Tore des 27-Jährigen enorm wichtig. In den letzten Spielen der Super League geht es darum, sich eine gute Ausgangsposition für die Playoff-Spiele um die europäischen Startplätze zu verschaffen. Anders als die Hamburger könnte der Schwede also bald wieder international auf Torejagd gehen.

Ungewisse Zukunft

Nicht glücklich nach seinem Abschied aus Deutschland ist dagegen Damien Le Tallec geworden. Der ehemalige Dortmunder wechselte 2012 für ein halbes Jahr nach Nantes, konnte sich dort allerdings nicht durchsetzen. Nach seiner Zeit in der Ligue 2 zog es den Franzosen schließlich zu Hoverla Uzhgorod in die Ukraine. In 37 Spielen kam er dort auf immerhin sieben Treffer, eine Leistung die ihm einen neuen Vertrag eingebracht hätte.

Nach dem politischen Machtwechsel in der Ukraine und Russlands Annexion der Krim befindet sich der Verein nun jedoch in einer Risikozone des Landes. Neben den Unruhen hat der 23-Jährige auch noch einen weiteren Grund, nicht mehr für den Verein spielen zu wollen: "Ich habe seit November kein Gehalt mehr erhalten und der Klub hat die Miete für meine Wohnung nicht bezahlt", zitiert ihn die Zeitung L’Equipe. Nun will er sich an die FIFA wenden. Wie es sportlich für den ehemaligen Borussen weitergeht, ist noch unklar.

"Zwetschge" bald wieder in Deutschland?

Ein anderer ehemaliger Bundesligaprofi scheint sich dagegen ziemlich sicher zu sein, wie es mit ihm weitergehen soll. "Ich möchte wieder nach Deutschland - dahin, wo alles angefangen hat, wo ich geboren wurde, wo meine Karriere begonnen hat, dort, wo ich später auch mal leben möchte. Das ist mein Ziel", sagte Zvjezdan Misimović kürzlich in einem Interview.

Den Bosnier zog es 2010 aus Wolfsburg über Galatasaray und Dinamo Moskau nach China. Mit seinem Verein Guizhou Renhe startete der ehemalige Bochumer erfolgreich in die neue Saison. In den ersten drei Spielen blieb man ungeschlagen und Misimović konnte bereits einen Treffer beisteuern.  Sein Vertrag läuft am Ende der Saison aus. Zu welchem Bundesligaklub es gehen soll, ist allerdings noch nicht klar: "Ich wäre für alles offen. Natürlich müsste das Gesamtpaket stimmen, aber grundsätzlich wäre ich nicht abgeneigt." Erstmal hofft der Rekord-Nationalspieler Bosniens wohl jedoch auf seine Nominierung zur WM 2014.

Etabliert in Down Under

Ähnlich wie Misimović spielte auch Jérôme Polenz zunächst für einige deutsche Vereine, wie zum Beispiel Aachen, Bremen und Union Berlin. Nachdem er in Deutschland aber nicht glücklich wurde, wechselte er 2012 zu den Western Sydney Wanderers. Seitdem absolvierte der gebürtige Berliner 42 A-League Spiele für die Australier.

Beim 3:0-Sieg gegen Perth Glory legte Polenz den Grundstein für den Sieg. Sein Treffer zum 1:0 war der zweite im Trikot der Wanderers. In den letzten drei Spielen der Saison geht es nun darum, Platz zwei zu verteidigen und sicher in die Playoffs um die Meisterschaft einzuziehen. Am Ende der Saison läuft der Vertrag des gebürtigen Berliners aus, doch die Stammkraft auf der rechten Seite wird sich wohl nicht einfach so aus Sydney verabschieden.

Apropos Down Under…

Dagegen hat Melbourne Heart wohl keine Chancen mehr, in die Playoffs einzuziehen. Das Team des ehemaligen Schalkers Orlando Engelaar verlor 2:1 gegen die Central Coast Mariners. Der Niederländer konnte dabei jedoch dieses herrliche Tor, mit dem er sich nach einem Beinbruch vollends zurückmeldete, erzielen.

Florian Pütz