14.04.2014 13:13 Uhr

Die Bayern suchen ihren Rhythmus

Bayern-Trainer Pep Guardiola ist jetzt als Motivator gefragt
Bayern-Trainer Pep Guardiola ist jetzt als Motivator gefragt

Die Zeit für Nachlässigkeiten ist vorbei. Nach der schallenden Dortmunder Watschn muss beim FC Bayern vor den K.o.-Duellen in Pokal und Champions League fast alles besser werden, damit die große Chance aufs zweite Triple nicht leichtfertig verspielt wird.

Mit einem Training unter Ausschluss der Öffentlichkeit startete Trainer Pep Guardiola die Aufarbeitung des 0:3-Bundesligadesasters, das vor allem der ungenügenden Einstellung seiner hoch bezahlten Profis zuzurechnen war. "Ich bin von unserer Mannschaft überzeugt, weil ich weiß, dass die Spieler gierig sind", bemerkte Sportvorstand Matthias Sammer.

Am Mittwoch benötigen die Münchner gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern einen Sieg für den Einzug ins Pokal-Endspiel, eine Woche später steht der Champions-League-Kracher bei Real Madrid an. "Für mich als Trainer ist das Ziel, die Mannschaft wieder aufzubauen. Wir müssen sofort reagieren", urteilte Guardiola mit Blick auf schon zwei Pleiten in der Fußball-Eliteliga am Stück. 0:1 in Augsburg, 0:3 gegen den BVB - nach ihrem frühen Meisterstück nehmen die Bayern die Liga nicht mehr ernst. Philipp Lahm & Co. scheinen das tagelange "Bundesliga-ist-vorbei"-Gerede ihres Coaches verinnerlicht zu haben.

Bayern räumen Fehler ein

"Vielleicht haben wir alle gesagt, der Wettbewerb ist abgehakt, das ist ein bisschen unglücklich. Aber du musst immer gedanklich im Rhythmus bleiben", sagte Sammer und kündigte an, "die Spieler jetzt wieder in die Verantwortung" zu nehmen, um "die fehlenden drei, vier Prozent" herauszuholen. "Wir müssen eine bessere Leistung bringen, sonst wird es auch gegen Lautern eng", meinte er.

Der Bayern-Sportchef setzt sich in diesen Tagen der Mini-Mini-Krise auch medial als Wachrüttler in Szene, trat am Sonntag etwa in einer Talkrunde beim TV-Sender Sky auf. "Die Jungs wissen genau, dass wir wieder richtig Bayern München spielen müssen", befand Sammer und fragte, warum man "eine Pause nicht einmal eine Pause sein lassen" könne, "um dann wieder richtig Kraft zu haben?"

Negative Auswirkungen auf andere Wettbewerbe?

Aber gelingt es Guardiolas Team wirklich mühelos, vom Standby-Modus wieder auf Vollgas-Fußball umzuschalten? Das ist die entscheidende Frage, denn rein sportlich haben die Münchner zweifelsohne die Qualität fürs erneute Triple. "Die Meisterschaft wird so ein bisschen nebenbei gespielt. Das kann sich auch negativ auf die anderen Wettbewerbe auswirken", warnte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus.

"Wir müssen nur dahin zurückkehren, was uns stark gemacht hat", kommentierte Sammer. Blitzschnelle Kombinationen, großer läuferischer Einsatz, minutiöse Passgenauigkeit sollen in der letzten Saisonphase wieder her, in der noch Titelentscheidungen in zwei Wettbewerben fallen. Das Pokal-Halbfinale am Mittwoch gegen den Zweitliga-Vierten Lautern sei allemal "Pflicht", erkannte Mittelfeldprofi Toni Kroos.

dpa