12.05.2014 18:48 Uhr

FAK: Neustart ohne Gager - Parits bleibt vorerst

Austrias Finanzvorstand Markus Kraetschmar verkündete den beschlossenen Neustart
Austrias Finanzvorstand Markus Kraetschmar verkündete den beschlossenen Neustart

Nach der verpassten Europacupteilnahme hat Austria Wien wie erwartet personelle Konsequenzen gezogen. Herbert Gager muss den Trainerposten bei der Kampfmannschaft räumen, Sportvorstand Thomas Parits bleibt noch ein Jahr. Spätestens dann soll ein Nachfolger für den 67-Jährigen gefunden sein.

Sportvorstand Markus Kraetschmer stellte sich alleine den Medien, um die Beschlüsse des Aufsichtsrates am Tag nach der bitteren 1:2-Heimpleite gegen Sturm Graz zu präsentieren. Die Veilchen peilen nach dem Verpassen des ohnehin im Laufe der Meisterschaft nach unten revidierten Saisonziels den Neustart an.

Drei konkrete Maßnahmen sollen diesen ermöglichen. Herbert Gagers Vertrag als Trainer der Kampfmannschaft wird nicht verlängert. Ob der 44-Jährige dem Klub, wie von Kraetschmer angestrebt, in einer anderen Funktion erhalten bleibt, soll sich bis Ende Mai entscheiden.

"Er hätte noch ein Jahr Vertrag als Amateuretrainer. Wir werden ihm ein Angebot zu anderen Konditionen unterbreiten. Er kann dann zehn bis vierzehn Tage überlegen, ob er es annimmt oder ob er sich verändern will", so Kraetschmer über die Zukunft des Akademie-Urgesteins.

Gagers Assistent Cem Sekerlioglu bleibt im Verein, zumal er noch einen laufenden Vertrag als Akademietrainer hat. Kraetschmer kündigte außerdem auch eine Lösung für den derzeitigen Coach der Amateurmannschaft Andreas Ogris an.

Parits bleibt und gibt Planungssicherheit

Der Vertrag von Sportvorstand Thomas Parits wurde indes um ein weiteres Jahr verlängert. Gleichzeitig wird sich Austria-Präsident und Aufsichtsratvorsitzender Wolfgang Katzian auf die Suche nach einem geeigneten Nachfolger machen. "Wir werden diese Position spätestens in einem Jahr neu besetzen. Thommy Parits gibt uns somit Stabilität für die nächste oder die nächsten Transferperioden", meinte Markus Kraetschmer angesichts der unmittelbar bevorstehenden hektischen Wochen. "Er hat schon in den letzten Wochen so gearbeitet, als ob alles geklärt sei", lobte er zudem die Moral seines Vorstandskollegen.

Somit ist die Suche nach Kandidaten für gleich zwei Schlüsselpositionen eröffnet. Sollte ein geeigneter Nachfolger für Parits rascher zur Hand sein und dessen Vertragssituation es erlauben, so werde "die Austria alles daran setzen" eine Lösung vor der Deadline 2015 herbeizuführen. "Die Situation hat es bei anderen Vereinen auch schon gegeben", sah Kraetschmer die Angelegenheit eher entspannt.

"Natürlich gilt es den erfolgreichen Weg der Jugendarbeit fortzusetzen und den nächsten Schrtt zu machen", umriss der violette Finanzchef grob das Anforderungsprofil für den neuen Sportvorstand. "Eine Saison wie die letzte wollen wir nicht mehr erleben".

Wenig Zeit zur Trainersuche

Bei der Trainerfrage gilt es jedoch zügiger zu handeln. Denn bereits am 10. Juni startet die Kampfmannschaft in ihre Saisonvorbereitung, Mitte Juli beginnt die Meisterschaft. Dafür muss schließlich auch der Kader geplant werden.

"Ich sage es noch einmal, wir haben bis jetzt mit keinem Trainer gesprochen", erinnerte Kraetschmer an die gebetsmühlenartigen Wiederholungen in den vergangenen Wochen. Namedropping war auch an diesem Abend seine Sache nicht. "Ich werde keine Namen kommentieren", so Kraetschmer, der nur einen kleinen Einblick in seinen Alltag gab: "Ich habe seit Februar eine volle Inbox mit Angeboten."

Potentielle Gager-Nachfolger können aus dem In- und Ausland kommen. "Wir haben ein sehr konkretes Anforderungsporfil erstellt. Das war auch ein Lernprozess aus den vergangenen Jahren. Unser Ziel ist es einen Vorschlag in den nächsten zwei bis drei Wochen aufzubreiten, den wir dem Aufsichtsrat unterbreiten können", beschrieb Kraetschmer den Fahrplan zum neuen Chefcoach. Wie genau das Anforderungsprofil aussieht, wollte er nicht verraten.

Nur die Zielsetzung blieb kein Geheimnis: "Der Mindestanspruch wird immer der internationale Bewerb bleiben. Niemand hier ist heute zufrieden." Neben dieser Kontinuität solle in der näheren Zukunft auch wieder auf personeller Ebene Ruhe in Wien-Favoriten einkehren.

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sk