25.06.2014 09:44 Uhr

Van Buyten will Deutschland vermeiden

Daniel van Buyten
Daniel van Buyten

In Gruppe H ist Belgien schon durch, will aber ein Achtelfinale gegen Deutschland vermeiden. Algerien und Russland kämpfen wohl im direkten Duell um das zweite Ticket, Belgiens Gegner Südkorea scheint sich aufgegeben zu haben

Für Belgien geht es um Platz eins, für Russland um alles, für Algerien um nationale Fußballgeschichte: Der letzte Spieltag in der WM-Gruppe H birgt einiges an Brisanz. Vor allem spielt bei den Duellen zwischen den Belgiern und Südkorea sowie Russen und Algeriern am Donnerstag der mögliche deutsche Achtelfinal-Gegner vor.

Das Duell mit der DFB-Elf wollen die bereits für die Runde der letzten 16 qualifizierten Belgier tunlichst vermeiden. "Jeder, der sich ein bisschen mit Fußball auskennt, möchte nicht gegen Deutschland spielen", sagte Routinier Daniel van Buyten von Bayern München vor der Partie in São Paulo gegen Südkorea.

Gruppensieg kaum "zu vermeiden"

Ob Rang eins oder zwei nötig ist, um das Duell mit dem Nachbarn zu verhindern, werden die Roten Teufel aufgrund der früheren Anstoßzeit des deutschen Spiels gegen die USA bereits beim Anpfiff wissen. Der Gruppensieg ist allerdings kaum noch zu "vermeiden" - ein Punkt reicht sicher.

Der Geheimfavorit hat bei seinen beiden glanzlosen zwei Siegen gegen Algerien (2:1) und Russland (1:0) noch nicht überzeugt. Trainer Marc Wilmots ist angesichts der Kritik an seinen Roten Teufeln ziemlich angesäuert.

"Irgendwas zu meckern findet man halt immer", sagte der ehemalige Schalker Eurofighter und findet das Gemäkel an der Spielweise albern. "Immer nur schön-schön-spielen macht niemanden glücklich", betonte der 45-Jährige: "Effektiv muss man sein. Und genau das waren wir bis jetzt. Bei der WM 2002 haben wir wunderschönen Fußball gespielt und sind frühzeitig rausgeflogen."

Südkorea hat sich aufgegeben

Die Südkoreaner glauben derweil selbst nicht mehr an ihre minimale Chance auf das Achtelfinale. "Wir haben leider keinen Führungsspieler", sagte der Leverkusener Stürmer Heung-Min Son. Die Experten in der Heimat haben sich nach dem peinlichen 2:4 gegen Algerien auf Trainer Myung-Bo Hong und Stürmer Chu-Young Park eingeschossen.

Gegen jener Algerier muss das bisher enttäuschende Russland in Curitiba gewinnen, um das Achtelfinale zu erreichen. Seit 1986 stand die Sbornaja nicht mehr unter den besten 16, 2006 und 2010 hatte sie das WM-Ticket gar verpasst. Ein erneutes Scheitern vier Jahre vor den Weltmeisterschaften im eigenen Land würde Trainer-Idol Fabio Capello in Erklärungsnot bringen.

"Natürlich glaube ich noch an uns. Aber wir haben jetzt keine andere Option, als da rauszugehen und die Algerier zu schlagen", sagt der 68-Jährige. Nach der starken WM-Qualifikation der Russen wäre ein Aus ebenso überraschend wie enttäuschend. Als Gruppensieger vor Portugal hatte Russland das Brasilien-Ticket gebucht, und Capellos Vertrag war vorzeitig bis 2018 verlängert worden.

Wüstenfüchse wollen Volk begeistern

Bei den ersten beiden Spielen gegen Südkorea (1:1) und Belgien (0:1) enttäuschte Russland. "Da standen wir unter Druck, weil wir so viele WM-Debütanten haben", sagt Capello. Besonders offensiv hapert es.

Gegner Algerien reicht in Curitiba wohl schon ein Remis, um erstmals das Achtelfinale zu erreichen. Dabei wollen es die spielstarken "Wüstenfüchse" gegen Russland aber nach dem bemerkenswerten 4:2 gegen Südkorea aber nicht belassen.

"Wir sind gelassen, aber sehr fokussiert", sagt Mittelstürmer Nabil Ghilas vom FC Porto: "Wir wollen ein zweites großartiges Resultat erreichen und dem algerischen Volk erneut Freude bereiten." Und damit erstmals in WM-Achtelfinale einziehen.

sid