25.06.2014 14:25 Uhr

CR7 vor Abschied: Kein Glaube an Wunder

Cristiano Ronaldo am Boden
Cristiano Ronaldo am Boden

Weltfußballer Cristiano Ronaldo hat sich mit dem Aus von Portugal in der WM-Vorrunde anscheinend schon abgefunden. Ghana hofft auf einen Sieg und deutsche Schützenhilfe.

Neymar verzaubert mit seinen Tricks und Toren die Brasilianer, Lionel Messi ist die personifizierte Lebensversicherung der Argentinier und Arjen Robben lässt die Niederländer sogar vom Titel träumen: Während zahlreiche Topstars bisher die große Show abliefern, dürfte ausgerechnet Weltfußballer Cristiano Ronaldo die WM-Bühne frühzeitig verlassen. Portugal kann vor dem abschließenden Spiel in der deutschen Gruppe G am Donnerstag in Brasília gegen Ghana nur noch ein Wunder vor dem Aus bewahren - doch daran glaubt selbst "CR7" nicht.

"Wir sind ein Team mit Grenzen und nicht auf unserem besten Niveau. Andere Mannschaften sind besser", stellte der sichtlich nicht in körperlicher Bestform auftretende Superstar von Champions-League-Sieger Real Madrid nach der Niederlage gegen Deutschland (0:4) und dem glücklichen Punktgewinn gegen die USA (2:2) resigniert fest.

Hoher Sieg und Schützenhilfe benötigt

Portugals Krise ist auch Ronaldos Krise: Brillierte der 29-Jährige in der Königsklasse in der abgelaufenen Saison noch mit 17 Treffern und avancierte dabei zum Albtraum für Schalke, Dortmund und den FC Bayern, bringt er es in Brasilien nach 180 Minuten gerade einmal auf eine Torvorlage. Ronaldo glaubt daher selber nicht mehr an den Einzug des ehemaligen Europameisters in die K.o.-Runde: "Gegen gutklassige Gegner reicht es nicht. Es gibt keine Wunder."

Ein solches würde es gegen den viermaligen Afrikameister Ghana aber brauchen. Ein hoher Sieg und gleichzeitig ein deutlicher Erfolg der DFB-Auswahl gegen das vom ehemaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann trainierte US-Team wären notwendig, damit Portugal doch noch unter die besten 16 Mannschaften der Welt vorstößt. Die Rückkehr von Innenverteidiger Pepe, der nach seiner Roten Karte gegen Deutschland gesperrt war, ist da nur ein kleiner Hoffnungsschimmer.

Wesentlich optimistischer geht Ghana (wie Portugal ein Punkt) in die Begegnung, nachdem ein Prämienstreit auf Vermittlung von Staatspräsident John Mahama offenbar beigelegt wurde. Die Zahlungen sollen nach Verbandsangaben erfolgt sein. Die Regierung hatte ausstehende Antrittsprämien für die Spieler vorgestreckt, der Verband will es zurückzahlen, wenn er die Preisgelder vom Weltverband FIFA erhält. Pro Spieler soll es sich laut Medienberichten um 75.000 Dollar handeln.

Ghana setzt auf Fair Play

Am Donnerstag sind die Afrikaner auf Schützenhilfe der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw angewiesen. "Wir müssen voll auf Sieg spielen, ein Unentschieden nützt uns überhaupt nichts. Wir müssen auf unsere Aufgabe konzentriert bleiben. Den Rest können wir nicht beeinflussen", sagte Kapitän Asamoah Gyan.

Trainer Akwasi Appiah kann derweil gegen die Portugiesen wieder auf den zuletzt leicht angeschlagenen Schalker Kevin-Prince Boateng und den ebenfalls mit dem Training aussetzenden John Boye bauen. "Wir haben eine starke Mentalität und müssen bis zuletzt an uns glauben", sagte Appiah.

Auch wenn sich der eigene Verbandspräsident schweren Manipulationsvorwürfen ausgesetzt sieht, setzt Ghana im spannenden Showdown ganz auf den Fair-Play-Gedanken. "Deutschland wird gewinnen. Das ist meine Überzeugung", sagte Nyantakyi. Deutschland und den USA würde nämlich schon ein Unentschieden zum Achtelfinaleinzug genügen.

sid