26.06.2014 20:00 Uhr

Ronaldo trifft und fährt nach Hause

Cristiano Ronaldo konnte Portugals Aus nicht verhindern
Cristiano Ronaldo konnte Portugals Aus nicht verhindern

Weltfußballer Cristiano Ronaldo muss nach seinem ersten Tor dieser WM die Weltbühne verlassen, doch die ganz große Trauer herrschte vor allem bei den Ghanaern. Beim 1:2 gegen die Portugiesen verpassten die Black Stars noch die durchaus greifbare Chance zum Achtelfinal-Einzug. 

Nach dem 1:0-Sieg der deutschen Mannschaft im Parallelspiel gegen die USA verteidigte aber das Team von Trainer Jürgen Klinsmann den zweiten Platz erfolgreich - ein Sieg mit einem Tor Unterschied hätte Ghana schon gereicht.

Doch Ronaldo zerstörte in der 80. Minute mit seinem ersten Tor in Brasilien alle Hoffnungen der Afrikaner. Den Portugiesen hätte allerdings nur ein 5:1-Erfolg noch in die K.o.-Runde geholfen. Mit seinem 2:1 ist Ronaldo der erste Spieler seit Klinsmann, der bei sechs aufeinander folgenden Welt- oder Europameisterschaften trifft.

Kapitän Asamoah Gyan hatte für die Black Stars in der 57. Minute die Führung der Portugiesen ausgeglichen, die John Boye per Eigentor erzielt hatte (31.). Mit seinem insgesamt sechsten Treffer avancierte Gyan zum erfolgreichsten afrikanischen Torschützen der WM-Geschichte. Majeed Waris verpasste später mit einem Kopfball Zentimeter neben das Tor (61.) die riesige Chance zur erlösenden Führung, bevor Ronaldo alle Träume zunichte machte.

Ghana mit schwacher Leistung

So erreichte auch Ghana nach dem Viertelfinal-Einzug 2010 sein Minimalziel nicht. Nach dem Rauswurf von Kevin Prince Boateng und Sulley Muntari, der erst am Morgen vor dem Spiel öffentlich gemacht worden war, zeigten die Ghanaer zunächst ihre schwächste Turnierleistung, bevor sie sich nach der Pause steigerten.

In der fünften Minute wäre Ronaldo vor 67.540 Zuschauern in Brasilia beinahe erstmals erfolgreich gewesen, seine verunglückte Flanke flog aber nur an die Latte. Portugal dominierte zu Beginn das Spiel, war bei der Führung aber auf ghanaische Hilfe angewiesen. 

Eigentor bringt Portugal in Führung

Bei einer Hereingabe von Miguel Veloso traf John Boye den Ball falsch, sein versuchter Befreiungsschlag flog ins lange Eck des eigenen Tores. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte unterlief ihm fast ein zweites Eigentor, doch sein nächster Querschläger flog knapp über die Latte.

Nach der Suspendierung von Boateng und Muntari nahm Ghanas Coach Akwasi Appiah keine weiteren Veränderungen vor, als die beiden "Sünder" zu ersetzen. Für Milan-Star Muntari rückte Emmanuel Badu ins Mittelfeld, Majeed Waris ersetzte den Schalker Boateng. Beide waren wegen Undiszipliniertheiten aus dem Kader geworfen worden.

Bento muss improvisieren

Auch Portugals Trainer Paulo Bento musste improvisieren, nahm aber auch freiwillig einige Änderungen vor. André Almeida vertrat erneut den verletzten Fabio Coentrao links in der Viererkette. Abwehrchef Pepe kehrte nach seiner abgesessenen Rotsperre aus dem Deutschland-Spiel in die Innenverteidigung zurück. Im Tor kam Beto für den angeschlagenen Rui Patricio zum Einsatz, Ruben Amorim ersetzte Raúl Meireles in der Mittelfeldzentrale. Zudem bekamen Top-Talent William und Angreifer Éder eine Bewährungschance von Beginn an.

Nach der Pause wurde Ghana stärker, und der Ausgleich, den Gyan nach einer Flanke von Kwadwo Asamoah erzielte, war verdient. Danach drückten die Black Stars auf das 2:1, nachdem Thomas Müllers Tor im Parallelspiel ihnen voll in die Karten gespielt hatte. Doch Waris, der völlig freistehend neben das Tor köpfte, ließ schon erahnen: Heute ist für Ghana der Wurm drin. Ronaldo profitierte bei seinem Siegtreffer von einer verunglückten Faustabwehr von Torwart Fatawu Dauda.

sid