27.06.2014 11:55 Uhr

Presse: "Ein Spiel, zwei Gewinner"

"Ein Spiel, zwei Gewinner"

Das Spiel? Ging so. Deutschland? Gut, aber nicht so brillant wie sonst. Thomas Müller? Geboren, um bei einer WM zu glänzen. Nach dem knappen 1:0-Sieg der DFB-Auswahl fallen die Reaktionen verhalten aus. Nicht so in den USA. Die internationalen Pressestimmen.

USA:

Müllers Tor macht den Unterschied! Trotz eines enttäuschenden Resultats übersteht Klinsmann die Todesgruppe. Deutschland kontrollierte das Spiel über weite Strecken mit seinem starken Pressing. Die Beine der US-Boys wirkten schwer, doch allein das Weiterkommen ist ein Riesenerfolg. (ESPN)

Die USA überstehen die gefürchtete Todesgruppe! Es war ein nervenaufreibendes Spiel im Regen von Recife. Das US-Team war permanent unter Druck, hielt dem Sturm aber lange Zeit stand. Mit dem Abpfiff endete eine der besten Gruppenphase in der Geschichte unserer Mannschaft. (NBC)

Ein Sieg trotz Niederlage! Klinsmann hat der Mannschaft mit seinem angeborenen Optimismus einen Spirit verpasst und sie zusammengeschweißt. Gegen ein starkes deutsches Team waren sie nahezu chancenlos. (Fox)

Kleiner Aufwand, großer Ertrag! Erst wurden sie dominiert, dann gefeiert. Jeder wäre froh, gegen diese deutsche Mannschaft mit ihren unzähligen Waffen nur ein Tor zu kassieren. (L.A. Times)

England:

Ein überlegenes Deutschland sichert sich den Gruppensieg. Sie taten mehr für das Spiel und setzten sich verdient durch. Dank Portugal und Ghana gab es am Ende überall glückliche Gesichter. (Guardian)

Zwölf glückliche Deutsche! Klinsmann bringt seine Mannschaft trotz der Niederlage durch die Gruppenphase. Deutschland war einfach zu gut, zu kraftvoll und zu diszipliniert. Es war kein aufregendes oder dramatisches Spiel und beide Teams werden sich in der K.o.-Phase steigern müssen. (DailyMail)

Deutschland hat nicht restlos überzeugt, war aber gut genug. Wenn die USA gegen Belgien die gleiche Einstellung und den gleichen Kampfgeist wie gegen Portugal zeigen, ist sogar das Viertelfinale möglich. (Telegraph)

Frankreich:

In einem Spiel, das nicht in die Annalen eingehen wird, setzt sich Löws Truppe erwartungsgemäß durch. Erst in der Nachspielzeit schnuppern die USA an einem Tor, doch Neuer und Lahm verhinderten den Ausgleich. (Sofoot)

Ein Spiel, zwei Gewinner! Ein Happy End für Jürgen Klinsmann. Deutschland zeigt eine große Dominanz, die an den FC Bayern erinnert, mitunter aber sehr steril wirkt. (Le Figaro)

Italien:

Deutschland nicht zu stoppen! Sie waren weniger brillant als sonst, aber ein Tor von Müller reicht. Dennoch hat man das Gefühl, dass Löws Team noch wachsen wird. (La Stampa)

Müller züchtigt die USA und schießt Deutschland als Gruppensieger in die K.o.-Runde. Mit neun Toren in neun WM-Spielen ist der Münchener auf den Spuren Peles. Er und sein Team dürfen weiter davon träumen, als erste europäische Mannschaft in Südamerika zu triumphieren. (Tuttosport)

Brasilien:

In jedem Spiel beweist Müller seine spezielle Klasse. Deutschland wollte gewinnen und alle Gerüchte über mögliche Vetternwirtschaft aus der Welt räumen. Sie dominierten die Amerikaner und hielten sie mit 80 Prozent Ballbesitz in deren Hälfte gefangen. (O Globo)

Deutschland hielt den Ball und erinnerte an den Stil des FC Barcelona. Spätestens mit der Einwechslung eines der größten Stürmer der WM-Geschichte zeigte Joachim Löw, dass er nicht gewillt war, das Unentschieden zu akzeptieren. (Correio do Povo)

Der dreimalige Weltmeister machte die gegnerische Hälfte zu seinem Territorium. Deutschland ließ den Ball von einer Seite zur anderen laufen und suchte die Lücke. Dann kam Müller. Der Junge, der geboren wurde, um bei einer WM zu glänzen. (Estadao)

Spanien:

Eine süße Niederlage für die USA! Müller beendete alle Spekulationen auf ein zweites Gijon. Die Vereinigten Staaten wurden von Deutschlands Flügeln überrannt und fanden keine Lösung. (Sport)

Deutschland wollte keinen Waffenstillstand wie vor 32 Jahren in Gijon. Zum Glück für den Fußball. Vom ersten Moment an war klar, dass es kein Betrug geben würde. Die Deutschen sind heute keine Holzfäller mehr, sie sind wie ein Computer und haben ein außergewöhnliches Mittelfeld. (El Pais)

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wfb