03.07.2014 08:39 Uhr

Unverständnis nach Battiston-Äußerungen

Ohne Rücksicht auf Verluste: Toni Schumacher gegen Patrick Battiston
Ohne Rücksicht auf Verluste: Toni Schumacher gegen Patrick Battiston

Toni Schumacher hat vor dem WM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Frankreich am Freitag mit Unverständnis auf die wenig versöhnlichen Äußerungen von Patrick Battiston reagiert. "Ich wundere mich darüber sehr", sagte Schumacher im Interview mit dem SID auch angesichts weiterer Stellungnahmen aus Frankreich.

"Vor einem Jahr beim Länderspiel in Paris habe ich all diese Spieler und den damaligen Trainer getroffen. Da hat aber niemand etwas in diese Richtung zu diesem Thema gesagt", sagte Schumacher: "Wir haben zusammen gegessen und Wein getrunken. Da ist überhaupt nichts aufgekommen von 1982."

Im WM-Halbfinale gegen Frankreich in Sevilla hatte Torwart Schumacher damals Battiston brutal umgerammt. Der Franzose erlitt bei der Aktion einen angebrochenem Halswirbel und eine Gehirnerschütterung. 

Maxime Bossis, der damals im Elfmeterschießen im entscheidenden Versuch an Schumacher gescheitert war, forderte die aktuelle Equipe Tricolore und Trainer Didier Deschamps mit Blick auf das Halbfinale zuletzt auf: "Rächt Sevilla!" Battiston selbst ließ im SID-Interview kein gutes Haar an Schumacher. 

Die Vergangenheit wird das Spiel nicht beeinflussen

"Wir begegnen uns, wenn es sich nicht vermeiden lässt", sagte der 57-Jährige: "Aber Freunde werden wir nicht mehr." Schumacher, mit dieser Aussage konfrontiert, erwidert: "Das muss er wissen."

Schumacher betonte: "Für mich gab es in dieser ganzen Battiston-Affäre eine wichtige Szene: Als ich mich entschuldigt habe. Er hat die Entschuldigung angenommen, und damit war die Angelegenheit für ihn und mich erledigt. Aber die deutschen und die französischen Medien wollen die Geschichte ja immer wieder hören."

Dass die Diskussionen das Spiel am Freitag beeinflussen könnten, glaubt der Vize-Präsident des 1. FC Köln nicht. "Die Spieler von heute waren doch damals noch gar nicht geboren", sagte Schumacher: "Sie glauben doch nicht, dass sich ein einziger deutscher Spieler dadurch nervös machen lässt!"

sid