15.08.2014 14:33 Uhr

Nach starkem Start: Leipzig probt Bundesliga

RB Leipzigs Denis Thomalla (r.) feiert
RB Leipzigs Denis Thomalla (r.) feiert

RB Leipzig probt die Bundesliga. Nach dem Traumstart in der 2. Bundesliga will der finanzstarke Emporkömmling auch im DFB-Pokal gegen Erstliga-Aufsteiger SC Paderborn für Furore sorgen und beweisen, dass er für Höheres berufen ist.

"Die Euphorie im Umfeld und in der Mannschaft ist riesig groß", sagte Leipzigs Trainer Alexander Zorniger vor dem Duell am Sonntag: "Meine Spieler sind heiß. Manchmal muss ich sie sogar bremsen, sonst vergessen sie noch die taktischen Anweisungen."

Gegen den Bundesliga-Neuling sieht Zorniger seine Mannschaft in der Außenseiter-Rolle. "Das ist kein saturierter Erstligist, der in so einem Spiel den Torwart wechselt oder andere Experimente vornimmt", sagte der 46-Jährige: "Das wird bis zuletzt ein Abnutzungskampf."

Erwartungen erfüllt

In der 2. Liga erfüllte der Aufsteiger mit vier Punkten aus zwei Spielen die Erwartungen. Der neureiche Klub des österreichischen Brause-Milliardärs Dietrich Mateschitz, der mit aller Macht ins deutsche Fußball-Oberhaus drängt, kassierte noch keinen Gegentreffer und zeigte insbesondere beim 3:0-Erfolg bei 1860 München eine starke Vorstellung. "Wir sind voller Euphorie in die 2. Bundesliga gestartet. Diese wollen wir in die Pokalpartie am Sonntag mitnehmen", versprach Mittelfeldspieler Diego Demme, der bis 2013 in Paderborn spielte. Mancher Experte erwartet gar den direkten Durchmarsch ins Oberhaus und damit den dritten Aufstieg in Folge.

Gegen die Westfalen will Zorniger exakt die Mannschaft aufbieten, die bei den Löwen überzeugte. Im Tor steht erneut Benjamin Bellot. Der 24-Jährige ist seit 2009 im Verein und seitdem in einem Pflichtspiel ungeschlagen. Dennoch setzt Sportdirektor Ralf Rangnick die Suche nach einem neuen Keeper fort, nachdem Stammkeeper Fabio Coltorti wegen eines Innenbandanrisses im Knie noch mindestens sechs Wochen ausfallen wird.

Compper im Kader

Noch nicht in der Anfangsformation, dafür aber im Kader stehen soll Abwehrspieler Marvin Compper. Der 29 Jahre alte Innenverteidiger war vor zwei Wochen vom italienischen Erstligisten AC Florenz in die sächsische Metropole gewechselt. Der Ex-Nationalspieler stand für Borussia Mönchengladbach und 1899 Hoffenheim in 168 Bundesliga-Partien auf dem Platz. Für den zeitgleich verpflichteten Offensivspieler Ante Rebic käme ein Kaderplatz noch zu früh, erklärte Zorniger.

Keinen großen Einfluss auf die Stimmung bei RB haben erneute Anfeindungen aus Fan-Lagern anderer Klubs. Rund 2000 Anhänger des Liga-Konkurrenten Karlsruher SC kündigten an, dass sie das Ligaspiel am 24. September bei RB boykottieren werden und stattdessen eine Großdemo gegen den Mateschitz-Klub organisieren wollten.

Die Anhänger des KSC schickten bereits Briefe an Leipziger Wirte und Kneipenbesitzer mit Sky-Anschluss und gaben bekannt, dass sie das Duell nicht im Stadion, sondern vor den TV-Geräten in der Stadt verfolgen wollten. Zuvor soll es in der Innenstadt eine Demonstration gegen das "Marketinginstrument RB Leipzig" geben, hieß es in der Ankündigung der KSC-Fanklubs.

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sid