17.08.2014 09:31 Uhr

Luhukays glückliches Pokal-Händchen

Julian Schieber besorgte mit seinem Tor den Endstand. Foto: Henning Kaiser
Julian Schieber besorgte mit seinem Tor den Endstand. Foto: Henning Kaiser

Es stand 3:0 und alles schien klar, doch dann kam Berlins Fußball-Stolz nach zwei Gegentoren doch noch mächtig ins Wanken. "Plötzlich war ein Schock da", bekannte Hertha-Trainer Jos Luhukay nach dem 4:2 (2:0) im DFB-Pokal vor 5239 Zuschauern bei Viertligist Viktoria Köln.

Dezent-positive Erkenntnisse konnte Luhukay bei dem mit rund elf Millionen Euro verstärkten Profiteam aber auch sammeln, vor allem die Neuen wurden im ersten Saison-Pflichtspiel perfekt integriert. Wenngleich er eines festhielt: "Es war ein Muss, es war unsere Pflicht, die zweite Runde zu erreichen."

Es war indes auch ein schweres Stück Arbeit, an dem sich drei der Neu-Berliner maßgeblich beteiligten. Nach dem 1:0 durch Ronnys fulminanten Distanzschuss (33. Minute) trafen die Hertha-Neuzugänge Roy Beerens (41.), Genki Haraguchi (51.) und Julian Schieber (76.). Der ehemalige Dortmunder Borusse machte nach dem 1:3 durch Mike Wunderlich (57.) und dem 2:3 durch Fatih Candan (67.) alles klar.

Schieber war ein Aktivposten und hat beste Chancen, auch in der Erstliga-Auftaktpartie am Samstag gegen Bremen zur Startelf zu gehören. "Wir haben zu viel hintenrum gespielt nach dem 3:0 - aber im Endeffekt stehen vier Tore auf unserer Seite", sagte der für 2,5 Millionen Euro vom BVB geholte Schwabe.

Gegen den vom früheren Hertha-Profi Claus-Dieter Wollitz betreuten Regionalliga-Tabellenführer Köln war es eine wertvolle Erkenntnis: In der Offensive scheint es nach dem Abgang von Adrian Ramos zum BVB und Pierre-Michel Lasogga zum Hamburger SV zu stimmen. "Wir hatten eine sehr, sehr gute Chancenauswertung", konstatierte der defensive Mittelfeldmann Peter Niemeyer.

Bedenklich stimmten die Nachlässigkeiten nach dem 3:0. "Wir haben uns ein bisschen einlullen lassen", bekannte Innenverteidiger Sebastian Langkamp und war sich mit Torhüter Thomas Kraft einig über das, was gegen Werder verändert werden muss. "Wir müssen noch die eine oder andere Schraube nachdrehen", meinte Kraft.

Niemeyer scheint das Erfolgsrezept zu kennen: "Noch weniger Chancen zulassen und noch mehr eigene herausspielen" - dann könnte die Hertha wieder so erfolgreich starten wie vor einem Jahr, als sich der damalige Aufsteiger mit einem 6:1 gegen Eintracht Frankfurt an die Tabellenspitze setzte.

dpa