17.08.2014 09:59 Uhr

Bochum vermasselt Veh-Einstand beim VfB

Auf Armin Veh wartet in Stuttgart noch eine Menge Arbeit
Auf Armin Veh wartet in Stuttgart noch eine Menge Arbeit

Sportchef Fredi Bobic saß mit saurer Miene auf der Tribüne, Armin Veh schien das enttäuschende Pokal-Aus bei seinem Wiedereinstand als Trainer des VfB Stuttgart dagegen weniger zu erschüttern.

"Die Niederlage ist sicher nicht schön, aber wir müssen und werden weiterarbeiten. Vor allem auch daran, dass wir in einigen Situationen mental stärker werden", kündigte der Schwaben-Coach nach dem 0:2 (0:1) beim überlegenen Zweitliga-Spitzenreiter VfL Bochum an. "Wir waren nicht klar in unseren Aktionen, oft zu hektisch. Da muss man mehr den Kopf einschalten", sagte Veh.

Erstes Erstrundenaus seit 18 Jahren

Bochums Stürmer Simon Terodde hatte mit seinen Saisontoren vier und fünf (9./48. Minute) den klassenhöheren Favoriten fast im Alleingang aus dem lukrativen Wettbewerb geschossen, der für die klamme Kasse 268 000 Euro vom DFB beschert. Für Stuttgart ist der frühe K.o. im DFB-Pokal ungewohnt. Schließlich hatte der Club in den vergangenen 18 Jahren immer die erste Runde überstanden. Zuletzt war der VfB 1995 zum Auftakt im Elfmeterschießen in Sandhauen gescheitert.

"Wir haben uns mit dem 0:1 das Leben selbst schwer gemacht. Das darf uns so nicht passieren", sagte Veh in Anspielung auf den katastrophalen Fehlpass des spanischen Neuzugangs Oriol Romeu Vidal vor dem eigenen Strafraum. Umzingelt von gleich drei Bochumern schob er VfL-Stürmer Terodde den Ball in die Beine und leitete damit die Niederlage ein. "Danach haben wir ganz ordentlich gespielt, uns aber nicht viele Torchancen erspielt. Der VfL hat klasse gekontert und verdient gewonnen", lobte Veh den Gegner. Dass die Bochumer bereits zwei Pflichtspiele in der 2. Liga bestritten haben und auch körperlich weiter sind, war laut Veh aber "nur ein kleiner Vorteil".

Dass sein Team wohl noch einige Wochen und viele Trainingseinheiten benötigt, um Bestform zu erreichen, ist Veh klar: "Wir brauchen noch Zeit. Jetzt wissen wir wo wir stehen und dass wir noch viel arbeiten müssen." Laut Sport-Vorstand Bobic war das 0:2 direkt nach der Halbzeit der Knackpunkt: "Das hat uns ganz schwer getroffen. Da war es schwer zurückzukommen, weil Bochum auch tief stand und wir einfach kein Rezept dagegen gefunden haben."

Dämpfer als Chance

Der Revierclub schwimmt nach drei Pflichtspielen mit dem 1:1 gegen Greuther Fürth, dem 5:1-Auswärtserfolg bei Erzgebirge Aue und dem Einzug in die 2. Pokalrunde auf einer Euphoriewelle, die Trainer Peter Neururer auch gar nicht aufhalten will. Allerdings relativierte er das 2:0 vor der gefühlten Bundesligakulisse von 22 694 Fans. "Für mich ist das keine Überraschung. Es war schon ein großer Vorteil für uns, dass wir schon zwei positive Ergebnisse erzielt hatten."

Im Ländle herrscht schon eine gewisse Ernüchterung. Denn es droht nun auch in der Bundesliga ein Stotterstart. "Das war ein denkbar schlechter Auftakt. Das haben wir uns anders vorgestellt", stellte Kapitän Christian Gentner fest: "Das Ganze ist natürlich ein Dämpfer, aber bei allem Ärger auch eine Chance, um früh zu erkennen, woran wir noch verstärkter arbeiten müssen." Der zuweilen unsicher wirkende Torhüter Sven Ulreich sieht trotz allem keinen Anlass zur Panik: "Natürlich ist das Ausscheiden nicht positiv. Wir müssen trotzdem weiter an uns arbeiten. Die Philosophie des Trainers geht nicht einfach von alleine in Fleisch und Blut über."

dpa

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