18.08.2014 11:34 Uhr

Reuter lässt keine Personaldebatte zu

Stefan Reuter glaubt weiter an den Augsburger Weg
Stefan Reuter glaubt weiter an den Augsburger Weg

Beim FC Augsburg ist der Umbruch noch nicht vollzogen. Das Pokal-Aus beim Viertligisten Magdeburg wirft wenige Tage vor dem Saisonstart Fragen auf, auch wenn die sportliche Leitung nach Außen cool bleibt.

Harmloser und uninspirierter hätte der Auftritt des FC Augsburg kaum sein können - doch Manager Stefan Reuter duldete nach dem Gruselkick keine Kritik an Spielern oder gar an Trainer Markus Weinzierl. "Wir machen hier jetzt keine Personaldiskussion auf. Wir gewinnen und wir verlieren zusammen", sagte Reuter nach dem peinlichen Pokalaus beim Viertligisten 1. FC Magdeburg.

Dabei hätte Reuter nach dem 0:1 genügend Anlässe gehabt, die Aufstellung seines Trainers in Frage zu stellen oder die dürftigen Leistungen einiger Profis anzusprechen. Im Spiel nach vorne zeigten die Schwaben kaum Kreativität und Durchschlagskraft, in der Defensive offenbarten sie eklatante Abstimmungsprobleme. Ein Grundsatzproblem wollte der Weltmeister von 1990 aber noch nicht erkennen. "Unser Kader hat mehr drauf, als er heute gezeigt hat", versicherte er.

Kaum Neue in der Elf

Beim Überraschungs-Klub der vergangenen Saison wurde im Sommer so teuer eingekauft wie nie zuvor. Doch Weinzierl machte vom neuen Personal kaum Gebrauch. Nur Angreifer Tim Matavz, der für rund vier Millionen Euro vom PSV Eindhoven kam, durfte von Beginn an ran und hatte gegen den Regionalligisten gerade mal eine Chance. Die anderen neuen Offensivkräfte Nikola Djurdjic (Greuther Fürth), Caiuby (Ingolstadt) und Shawn Parker (Mainz) kamen im Laufe der zweiten Halbzeit, ohne jedoch neue Impulse zu setzen.

"Wir werden dieses Spiel in Ruhe analysieren und dann unsere Lehren daraus ziehen", versprach Weinzierl. Doch nur noch wenige Tage bleiben dem gefeierten Erfolgscoach der letzten Saison, um sein Team wieder aufzurichten. "Bei wieviel Prozent wir derzeit stehen, interessiert mich nicht. Wir müssen am Samstag gegen Hoffenheim alles abrufen", sagte der Coach. Und auch sein diesmal wirkungsloser Mittelfeldstratege Daniel Baier wollte den schlimmen Abend am besten nur noch schnell abhaken: "Das war jetzt mal eine Niederlage. Wir werden uns zum Ligastart ganz anders präsentieren."

Erschreckend war jedoch, wie einfach der Viertligist die DNA des Augsburger Spiels entziffern konnte. "Wir wussten genau, wie Augsburg hier spielen wird", sagte Magdeburgs Matthias Steinborn. "Wir wussten, dass sie mit ihren Diagonalpässen kommen würden, doch mit unserer Fünfer-Kette haben wir die Bälle abgefangen und standen vor allem auf den Außen sicher", sagte der Offensivspieler, der mit Torschütze Christian Beck zu den auffälligsten Magdeburgern gehörte.

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sid