14.09.2014 17:24 Uhr

Bobadilla schießt Augsburg aus der Krise

Sascha Mölders (r) freut sich über mit dem Siegtorschützen Raul Bobadilla. Foto: Fredrik von Erichsen
Sascha Mölders (r) freut sich über mit dem Siegtorschützen Raul Bobadilla. Foto: Fredrik von Erichsen

Der FC Augsburg hat nach seinem Fehlstart in der Bundesliga den ersten Sieg in der neuen Saison gefeiert. Raul Bobadilla schoss in der 48. Minute den entscheidenden Treffer zum 1:0-Sieg bei Eintracht Frankfurt.

Der Erfolg war absolut verdient, da die Gäste vor 43 500 Zuschauern nur eine von mehr als zehn Torchancen nutzten. Die Frankfurter kassierten die erste Pflichtspiel-Niederlage unter ihrem neuen Trainer Thomas Schaaf. Dabei hatten die Hessen das Pech, dass Schiedsrichter Manuel Gräfe ihnen schon nach 15 Minuten einen klaren Elfmeter verweigerte.

Selbstbewusste Schwaben

Der FCA spielte selbstbewusst auf, als hätte es den schwachen Saisonauftakt nicht gegeben. Trainer Markus Weinzierl trieb sein Team von der Seitenlinie aus immer wieder an, früh zu stören. Die Gäste wollten nach den zwei Start-Niederlagen und dem Aus im DFB-Pokal bei Regionalligist 1. FC Magdeburg diesmal unbedingt punkten, begannen forsch und ließen den Ball mit hohem Tempo laufen. Die Gastgeber warteten zunächst ab.

Bei der Eintracht war durch den Kreuzbandriss von Nelson Valdez ein Platz in der Offensive freigeworden. Schaaf entschied sich aus einem großen Angebot - Chandler, Stendera, Meier - für den Tschechen Vaclav Kadlec. Meier, nach Meinung von Schaaf noch nicht fit genug für einen Einsatz von Beginn an, saß zumindest auf der Bank.

Bei Augsburg lief im offensiven Mittelfeld fast alles über den Ex-Frankfurter Halil Altintop. Vor allem kämpferisch wusste das Team von Weinzierl zu überzeugen und präsentierte sich in der Offensive mit Raul Bobadilla, Sascha Mölders und Altintop physisch sehr stark.

Schwaches Aufbauspiel der Eintracht

Frankfurt zeigte seinerseits schon viel von dem, was Schaaf neu eingeführt hat: sehr schnörkelloses, direktes und manchmal auch riskantes Offensivspiel. Insgesamt gingen aber zu viele Bälle durch Abspielfehler verloren, Schaaf schüttelte immer wieder den Kopf.

Nach einer Viertelstunde wandelte sich das Spiel zu einer nickeligen Partie: Takashi Inui hatte nach schönem Zuspiel von Makoto Hasebe die bis dahin größte Chance für die Eintracht (15.), scheiterte nur an Marwin Hitz im Tor. Bei der darauffolgenden Ecke zerrte Dominik Kohr am Trikot von Kadlec und ihn zu Boden - Schiedsrichter Gräfe stand aber schlecht und gab den klaren Elfmeter nicht.

Danach kam Frankfurt besser ins Spiel. Der auffällige Kadlec verpasste mit einem Hackentrick (30.) nur knapp das Tor, Russ konnte den Ball nur noch ans Außennetz lenken. Augsburg behielt aber seine klare Linie im Spiel und erarbeitete sich weiterhin Chancen wie durch den überzeugenden Bobadilla (32.) und Ragnar Klavan (45.) per Kopf.

Werner trifft zweimal den Pfosten

Nach dem Seitenwechsel sahen die Eintracht-Fans das Debüt von Neuzugang Slobodan Medojevic, den Frankfurt vor der Länderspiel-Pause für knapp zwei Millionen Euro vom VfL Wolfsburg gekauft hat. Der Serbe kam für den Platzverweis-gefährdeten Hasebe. Die ersten Minuten nach dem Wechsel gehörten aber wieder nur Augsburg. Direkt nach dem Wiederanpfiff musste Frankfurts Keeper Kevin Trapp zweimal auf der eigenen Torlinie klären. Bobadilla machte es schließlich besser und schoss den FCA zur verdienten Führung (48.).

Frankfurt kam nach dem Rückstand nur noch zu einer großen Chance durch Neuzugang Haris Seferovic (85.) - und musste sich vereinzelte Pfiffe von den eigenen Fans gefallen lassen. Augsburg blieb bis zum Ende dominant, Tobias Werner traf sogar noch zweimal den Pfosten.

dpa