26.11.2014 13:16 Uhr

Rampenlicht: Eine Quote wie Cristiano

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf Torjäger, die nun wieder welche sind - und mit ihren Quoten an die ganz Großen erinnern.

13 Spiele, 14 Tore! So etwas kann doch nur Cristiano Ronaldo, oder? Falsch! Arkadiusz Milik von Ajax Amsterdam kann genau diese Quote aufweisen.

Aus deutscher Sicht kann man sich das beinahe nicht vorstellen: In seiner Bundesliga-Zeit konnte der polnische Nationalspieler nämlich nicht besonders überzeugen. Bei Leverkusen wenig Spielzeit bekommen und keine Tore gemacht, infolgedessen nach einem halben Jahr an Augsburg ausgeliehen, aber da wollte es ebenfalls nicht so richtig klappen. Im Sommer diesen Jahres musste er schließlich die Segel streichen.

Ajax überwies 2,5 Millionen Euro an Bayer und nahm den Stürmer unter Vertrag. Ein echter Glücksgriff, wie sich später zeigen sollte. Milik überzeugt bislang auf ganzer Linie, erzielte in sieben Ligaspielen sechs Tore und war auch im Pokal innerhalb von zwei Spielen acht mal erfolgreich. Wenn man es nicht wüsste, würde man denken, ein Namensvetter stünde für den Champions-League-Teilnehmer auf dem Platz. Doch es ist wirklich Arkadiusz Milik, der augenscheinlich eine Art Wandlung á la Wunderheilung durchlaufen hat.

Auch im letzten Liga-Spiel seines Vereins gegen Heerenveen konnte Milik per Elfmeter ein Tor zum 4:1-Sieg beisteuern. Der erst 20-Jährige ist schon absolute Stammkraft und spielt sogar in der Champions League. So kann es gehen: Vom Bankdrücker mit Ladehemmung zum Torjäger mit Beständigkeit. Der Pole hat alles richtig gemacht und ist nun auf der Erfolgsspur. Auch zu erkennen an der stetigen Berufung für die Nationalmannschaft und dem Treffer gegen Deutschland in der EM-Qualifikation (Endstand 2:0).
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Kölle alaaf in Dänemark

Ein weiterer Stürmer, der in Deutschland nicht so richtig Fuß fassen konnte, findet nun in der dänischen Liga beim Randers FC sein Glück. Vorher konnte er auch in der italienischen Serie B nicht durchstarten, weshalb er dann in seine Heimat Skandinavien zurückkehrte. Es geht um Mikael Ishak, der FC-Fans sicherlich noch ein Begriff sein dürfte, obwohl er in den Saisons 2011/12 und 2012/13 nur zu 18 Einsätzen in Liga eins und zwei kam und hierbei kein Tor erzielte.

In Dänemark scheint auch bei dem Schweden mit syrischen Wurzeln der Knoten geplatzt. Im letzten Spiel gegen den FC Vestsjælland erzielte der 21-Jährige den einzigen und somit entscheidenden Treffer. Durch diesen wichtigen Sieg belegt der Klub nun Rang zwei der Superliga vor dem FC Kopenhagen und hinter dem FC Midtjylland, also besteht eine gute Chance auf das Erreichen der Europa League.

Hieran hat Ishak einen großen Anteil, denn er ist mit vier Toren und einer Vorlage in zwölf Spielen zweitbester Scorer seiner Mannschaft. Außerdem spielt er sehr erfolgreich für die schwedische U21-Nationalmannschaft. Hier traf er in 13 Spielen acht Mal. Wenn es einmal läuft, dann läuft es nun mal auch.
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Torgarant in Japan

In der Bundesliga-Zeit vor dem Abstieg des 1. FC Köln war Milivoje Novakovič im Sturm gemeinsam mit Lukas Podolski gesetzt und erzielte in 108 Einsätzen 44 Tore. Auch in der zweiten Liga trug er zuvor mit 30 Toren in 58 Spielen erheblich zum Aufstieg bei. Doch nach der erneuten Abstiegssaison 2011/12 spielte der Slowene keine Rolle mehr und wurde freigestellt, um sich einen neuen Verein zu suchen. Zweimal wurde er an den japanischen Erstligisten Ōmiya Ardija ausgeliehen und schoss in 43 Partien 21 Tore. So erlangte er die Aufmerksamkeit des Liga-Konkurrenten Shimizu S-Pulse, der Novakovič im Anschluss an die Leihe unter Vertrag nahm.

Hier spielt der slowenische Nationalspieler sehr erfolgreich und ist mit Abstand der beste Torschütze seines Teams. Man könnte fast sagen, er kämpft im Alleingang gegen den Abstieg, denn der Klub steht nur noch einen Rang vor den bedrohlichen Rängen. In dieser Saison erzielte der mittlerweile 35-Jährige in 32 Partien zwölf Tore und liegt auf Platz sechs der Torjägerliste. Der Slowene ist wieder bei einem Verein gesetzt. So fühlt sich ein Spieler ja bekanntlich am wohlsten.
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Florian Decker