07.03.2015 12:09 Uhr

MLS-Saisonstart: Neue Teams - alte Stars

Die begehrte Trophäe der MLS
Die begehrte Trophäe der MLS

Am Sonntagmorgen beginnt die neue Saison der Major League Soccer um vier Uhr deutscher Zeit mit der Partie Los Angeles Galaxy gegen Chicago Fire. weltfussball wirft einen Blick auf die neuen Teams der Liga und bekannte Gesichter im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Wer holt sich in diesem Jahr den MLS Cup?

Am Wochenende starten die 20 Teams unterteilt in Eastern und Western Conference zu je 10 Mannschaften in die Regular Season. Für die besten sechs Klubs jeder Conference geht es anschließend in die Playoffs, in denen der Meister ausgespielt wird. Im Vergleich zur vergangenen Spielzeit gibt es allerdings einige Veränderungen. Die Ligen wurden anders aufgeteilt, was nicht zuletzt den Neulingen der MLS geschuldet ist.

Die Western Conference

Im Westen stehen sich im Rampenlicht der Liga die großen Favoriten aus Los Angeles und Seattle gegenüber. Die Sounders um Clint Dempsey und Obafemi Martins sicherten sich 2014 den US Open Cup sowie den Supporter’s Shield, doch der ganz große Wurf gelang bisher nicht. In diesem Jahr soll jedoch alles besser werden. Auch für Los Angeles kann es kein anderes Ziel als das Finale der Playoffs geben. Wie sich dieser Traum ohne den großen US-Spieler Landon Donovan, der seine Karriere nach dem Titel 2014 beendete, verwirklichen lässt, wird sich zeigen müssen. Für Ersatz ist gesorgt, doch Steven Gerrard läuft erst ab Juli für LA auf.

Hinter den beiden Top-Teams gilt Real Salt Lake für die K.O.-Phase gesetzt. Dahinter kämpfen unter anderem Houston und Kansas, beides Neulinge in der als stärker geltenden Western Conference, um die verbleibenden Playoff-Plätze. Dafür hat Sporting Kansas City eine ganz besondere Verstärkung im Auge: Zuletzt gab es immer wieder Gerüchte, die Mannschaft aus dem Sunflower State wolle Rafael van der Vaart vom HSV verpflichten.

Die Eastern Conference

Der Osten ist eine kleine Wundertüte, die positiv überraschen aber auch floppen könnte. Denn mit dem New York City FC steigt das neue Franchise der City Football Group, deren Flaggschiff Manchester City ist, in die MLS ein. Nach dem Transfer-Chaos um Frank Lampard, der erst im Sommer zum Team stoßen wird, steht der Start allerdings unter keinem allzu guten Stern. Andererseits könnte die Kritik schnell vergessen sein, wenn der neue Leistungsträger aus England und auch Topstürmer David Villa ihre Klasse unter Beweis stellen.

Am Sonntag empfängt der Orlando City Soccer Club, das zweite neue Franchise der Liga, vor der großen Kulisse von 60.000 Zuschauern den Konkurrenten aus dem Big Apple. Auch Orlando sorgte für einen großen Deal und verpflichtete den Brasilianer Kaká, der das Aushängeschild des Klubs werden soll. Die beiden Neulinge im Osten wollen mit ihren Altstars zwar viele Zuschauer anlocken, am Ende zählt aber auch dort der sportliche Erfolg. Die Playoffs sind also fest eingeplant.

Ungewiss bleibt, wie die New York Red Bulls, der andere Rivale aus der Stadt, die niemals schläft, in die Saison startet. Mit Thierry Henry und Tim Cahill verlor das Team zwei wichtige Leistungsträger. Dafür gelten DC United und New England Revolution, für die Jermaine Jones aufläuft, nicht zuletzt nach den Vorjahreserfolgen als heiße Anwärter auf die Halbfinals und vielleicht sogar den Titel. Interessant wird auch die Entwicklung des Toronto FC sein, der Sebastian Giovinco von Juventus aber auch US-Nationalspieler Jozy Altidore verpflichten konnte.

Altstars ein Zukunftsmodell?

Unter dem Strich gehen also u.a. mit LA Galaxy und Seattle die gleichen Favoriten wie in den letzten Jahren ins Rennen, doch die Emporkömmlinge sitzen den Alteingessenen im Nacken und könnten vor allem von der Erfahrung und Klasse der neuen Stars wie Kaká, Lampard, Gerrard, Giovinco und Villa profitieren. Mit der Verpflichtung von ehemaligen Weltklassespielern, die im Alltagsgeschäft der USA ihren Glanz jedoch oft verlieren, will die MLS vor allem Fans anlocken. Kurzfristig kann das wie am nächsten Wochenende in Orlando funktionieren. Doch ob die MLS langfristig und nachhaltig von dieser bereits in der Vergangenheit praktizierten Taktik profitiert, bleibt mehr als fraglich.

Florian Pütz