26.03.2015 11:17 Uhr

Nur Siege helfen der Schweiz gegen Kritik

Nati-Teamchef Vladimir Petkovic sorgte mit seiner Kaderberufung für Irritationen
Nati-Teamchef Vladimir Petkovic sorgte mit seiner Kaderberufung für Irritationen

In Luzern trifft die Schweizer Nationalmannschaft am Freitag (ab 20:45 im weltfussball-Liveticker) im EM-Quali-Spiel auf Estland. Die Eidgenossen peilen den dritten Sieg in Folge an, Estland will den Anschluss an die Barrage nicht verlieren.

Über vier Monate sind vergangen seit dem letzten Qualifikationsspiel, aber die Diskussionen vor dem nächsten Spiel zeigen, auch nach zuletzt zwei 4:0-Siegen ist es noch nicht gänzlich ruhig geworden um die Schweizer Nationalmannschaft. Ein weiterer Sieg ist nötig, um die Rolle als erster Verfolger von Leader England zu zementieren. Mit Estland wartet der Vorletzte der Gruppe E. In vier Spielen haben die Balten erst ein Tor erzielt, aber man sollte sich davon nicht täuschen lassen. Denn sie haben nur ein Gegentor mehr kassiert in derselben Zeit.

Als Vladimir Petkovic sein 23-Mann-Kader für die Länderspiel-Pause bekannt gab, fehlten insbesondere drei Namen. Da wäre einerseits FCB-Youngster Breel Embolo, der sich zwar vor kurzer Zeit für die Schweiz entschieden hatte, aber von Petkovic noch nicht berücksichtigt wurde. Für Ärger sorgten jedoch viel mehr die Absagen an den zurzeit formstarken Tranquillo Barnetta und an Pirmin Schwegler. Während ersterer den Entscheid hart kritisierte, gab letzterer gar kurzerhand seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt.

Dennoch hat Petkovic durchaus seine Optionen. Ein Fragezeichen gibt es im Sturm, sowohl Josip Drmic, als auch Haris Seferovic kommen für einen Einsatz in Frage. Zudem darf Valentin Stocker auf ein Comeback hoffen. Der Ex-Basler hat sich bei Hertha Berlin durchgesetzt und zeigte zuletzt starke Leistungen. Erneut spielt der größte Teil des Kaders im Ausland, insbesondere in der Bundesliga. Nur gerade drei Spieler kommen aus der Super League.

Wundertüte Estland

An den Gegner aus dem Baltikum hat die Schweiz gute Erinnerungen. In der Qualifikation zur WM 1994 in den USA siegten die Eidgenossen auswärts mit 6:0, und qualifizierten sich mit dem 4:0 im Rückspiel für die WM. Auch in der diesjährigen Kampagne sind die Esten schlagbar. Allerdings haben sie durchaus ihre Tücken. England biss sich in Tallinn fast die Zähne aus und erzielte sein Siegestor erst eine Viertelstunde vor Schluss. Im letzten Spiel kamen die Esten allerdings auch gegen Fußballzwerg San Marino nicht über ein 0:0 hinaus.

Man darf gespannt sein, wie sich die Mannschaft unter dem schwedischen Trainer Magnus Pehrsson in Luzern präsentiert. Für die Schweizer Nati zählt vor heimischem Publikum nur ein Sieg. Damit würde einerseits Leader England halbwegs in Sichtweite bleiben und man könnte möglicherweise die punktgleichen Slowenen und Litauer distanzieren.

Mehr dazu:
>> Ergebnisse und Tabelle EM-Qualifikation Gruppe E 

Stefan Hürst