14.04.2015 15:16 Uhr

Bochum zieht erste Frauen-Mannschaft zurück

Bochum zieht seine erste Frauen-Mannschaft zurück
Bochum zieht seine erste Frauen-Mannschaft zurück

Der finanziell angeschlagene VfL Bochum zieht zur kommenden Saison seine erste Frauen-Mannschaft aus der 2. Bundesliga zurück. Das gaben die Westfalen am Dienstag bekannt. Der VfL bekam die notwendigen Sponsorengelder für eine Fortsetzung des Spielbetriebs nicht zusammen. Angeblich fehlte die Hälfte der benötigten 100.000 Euro.

Vor knapp einem Monat hatte der VfL bereits seine zweite Männermannschaft aus der Regionalliga West abgemeldet - ebenfalls aus Kostengründen. 

Keine Komplettschließung der Frauenfußball-Abteilung

Eine komplette Schließung der Frauenfußball-Abteilung, die der Klub vor einem Jahr zunächst beschlossen und nach öffentlichem Druck wieder zurückgenommen hatte, wird es allerdings nicht geben. Die übrigen fünf Frauen- und Mädchenmannschaften will der Klub aus Eigenmitteln weiter betreiben.

Am Ende eines "professionellen Vermarktungsprozesses" müsse das Fazit gezogen werden, "dass das Sponsoreninteresse im Bereich Frauenfußball leider viel zur gering ausfällt, um dauerhaft den Spielbetrieb der Zweitligamannschaft aufrechtzuerhalten", hieß es von Vereinsseite. "Angesichts des Vorhabens, den VfL konsequent zu entschulden und gleichzeitig die positive sportliche Entwicklung im Profi- wie im Jugendbereich voranzutreiben, kann der Verein somit nur fünf der sechs Mädchen- und Frauenmannschaften aus eigener Kraft weiterführen", sagte Wilken Engelbracht, kaufmännischer Vorstand des VfL Bochum 1848.

Die erste Frauen-Mannschaft des VfL belegt in der Staffel Nord der 2. Liga derzeit den siebten Platz. Die Gesamtverbindlichkeiten der Bochumer belaufen sich auf etwa 7,5 Millionen Euro. "Dieser Verein ist komplett auf Kante genäht", hatte Engelbracht während der Jahreshauptversammlung im vergangenen Jahr gesagt, auf der die umstrittene Entscheidung der Schließung der Frauenabteilung zurückgenommen worden war. "Wir haben die öffentliche Resonanz, die mit dieser Entscheidung einhergegangen ist, unterschätzt", sagte Aufsichtsratschef Hans-Peter Villis damals.

sid