20.09.2015 19:21 Uhr

Angstgegner Bayer kann BVB nicht stoppen

Jonas Hofmann lässt Leverkusens Torwart Bernd Leno (r) aussteigen und macht das 1:0
Jonas Hofmann lässt Leverkusens Torwart Bernd Leno (r) aussteigen und macht das 1:0

Borussia Dortmund hat die historische Siegesserie auch gegen Angstgegner Bayer Leverkusen fortgesetzt und den FC Bayern München an der Tabellenspitze wieder verdrängt.

Die Elf von Trainer Thomas Tuchel feierte beim 3:0 (1:0) im Westderby gegen die Werkself den elften Sieg im elften Pflichtspiel der Saison. Damit startete der BVB zum zweiten Mal in der Clubgeschichte mit der Optimalausbeute von 15 Punkten aus den ersten fünf Liga-Spielen. Die Leverkusener, die in den vergangen beiden Jahren in Dortmund gewonnen hatten, mussten dagegen schon die dritte Bundesliga-Pleite in Serie einstecken.

Vor 81 359 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park erzielten Jonas Hofmann (19.), Shinji Kagawa (58.) und Pierre-Emerick Aubameyang mit seinem sechsten Saisontor (74.) die Treffer für den BVB, der gegen den Champions-League-Teilnehmer die erste echte Reifeprüfung der Saison bestand. Zwei Wochen vor dem Gipfeltreffen beim FC Bayern scheinen sich die Westfalen wieder zum echten Herausforderer zu entwickeln.

Lenos Fehler bringt Dortmund in Front

"Wir gehen davon aus, dass wir gegen Leverkusen das Beste brauchen, was wir haben", hatte Tuchel vor dem Westderby gesagt. Und die Dortmunder gaben ihr Bestes. Der DFB-Pokalfinalist setzte mit flüssigem Kombinationsfußball auf Offensive und spielte mutig nach vorn. Die Leverkusener versuchten das Dortmunder Spiel früh zu stören, offenbarten aber in der Defensive Lücken.

So waren die ersten Torchancen die logische Folge. Erst prüfte der seit Wochen glänzend aufgelegte Henrikh Mkhitaryan den Bayer-Keeper Bernd Leno mit einem Schuss von der Strafraumgrenze (13.), dann setzte Ilkay Gündogan nach Zuspiel von Shinji Kagawa den Ball knapp neben das Tor (15.).

Die Dortmunder Führung resultierte allerdings aus einem Fehler von Leno. Nach einem langen Ball von Kagawa sprang der Schlussmann beim Rauslaufen am Ball vorbei, Hofmann musste den Ball nur noch ins Tor schieben. Der Ex-Mainzer durfte von Beginn an auflaufen, weil Marco Reus nach dessen Zehenbruch noch geschont wurde.

Bayer spielt nur phasenweise mit

Und Bayer? Die Leverkusener, die unter der Woche noch mit einem 4:1 gegen BATE Borissow in der Königsklasse gestartet waren, brauchten gut 20 Minuten, um sich vom Anfangsdruck zu erholen. Dann aber hatte Javier "Chicharito" Hernandez die erste Chance, als er frei auf Roman Bürki zulief und scheiterte (20.). Dazu kam Kevin Kampl gegen seinen Ex-Club zu einer Schussgelegenheit, auch hier war Bürki zur Stelle (38.).

In einer ansehnlichen Bundesligapartie ging es auch in der zweiten Halbzeit mit Tempofußball weiter. Erst scheiterte Aubameyang an Leno (51.), im Gegenzug war Hernandez frei durch. Der Mexikaner wurde durch einen Schubser von Marcel Schmelzer aus dem Tritt gebracht, was ein Elfmeter wert gewesen wäre (52.).

Der BVB im Glück, und sechs Minuten später auch wieder im Torjubel. Über Gündogan und Mkhitaryan kommt der Ball zu Kagawa, der den Ball an Leno vorbei ins Tor schiebt. Und es kam noch schlimmer für Leverkusen: Nach Foul von Wendell an Matthias Ginter zeigte Schiedsrichter Deniz Aytekin auf den Punkt, Aubameyang traf sicher zum 3:0. Der Ex-Leverkusener Gonzalo Castro hätte bei einem Pfostenschuss sogar noch erhöhen können (90.).

dpa