04.11.2015 22:16 Uhr

Kein Handschlag für Frau: Eklat um Barazite

Aufregung um Ex-Austria-Publikumsliebling Nacer Barazite
Aufregung um Ex-Austria-Publikumsliebling Nacer Barazite

Ex-Austria-Publikumsliebling Nacer Barazite hat in den Niederlanden heftige Diskussionen ausgelöst. Der 25 Jahre alte Muslim verweigerte am Sonntag nach dem 4:2-Sieg des FC Utrecht gegen Twente Enschede TV-Reporterin Hélène Hendriks nach einem Interview aus religiösen Gründen den Handschlag. Dem männlichen Interviewer John de Wolf schüttelte er dagegen die Hand. Über dieses Benehmen ist in den sozialen Medien eine Diskussion ausgebrochen.

Für Schlagzeilen sorgte nun die Reaktion von Johan Derksen. "Wenn er sich so benimmt, muss er sich für IS rekrutieren lassen", sagte der ehemalige Chefredakteur des Fußball-Magazins Voetbal International in einer TV-Talkshow über Baracite, der den Treffer zum 3:2 für Utrecht erzielt hatte.

Der Verein hat mit zwei muslimischen Spielern Verhaltensabsprachen vereinbart. Barazite ist wie sein Vereinskollege Yassin Ayoub Anhänger des Islam, ihre Familien stammen aus Marokko. Barazite absolvierte in verschiedenen Altersklassen 34 Länderspiele für "Jong Oranje". Auch Ayoub gehörte mehrfach zum Junioren-Aufgebot.

Die Fox-Reporterin gab an, dass sie vergessen habe, dass der FC Utrecht bereits in der vergangenen Saison Vereinsmitarbeiter und Journalisten informiert hatte, dass diese Spieler Frauen nicht die Hand geben. "Mit dieser Information sind die Medien respektvoll umgegangen", sagte Utrecht-Sprecher Martin Versteeg im NRC Handelsblad.

Zu den getroffenen Vereinbarungen gehört, dass die Spieler ihren Glauben, solange sie die sportlichen Abläufe nicht stören, ausleben dürfen. Auf Wunsch der beiden Spieler gibt es beim FC Utrecht einen Gebetsraum. Sie mussten andererseits akzeptieren, dass sie sich von der weiblichen Team-Physiotherapeutin behandeln lassen.

Mehr dazu:
>> Die Vereinsspiele von Nacer Barazite
>> Ergebnisse und Tabelle Eredivisie

sid