13.11.2015 14:05 Uhr

Sabitzer-Familienduell bereits entschieden

Marcel Sabitzer hat die Länderspielmarke seines Vaters früh übertroffen
Marcel Sabitzer hat die Länderspielmarke seines Vaters früh übertroffen

Marcel Sabitzer hat das Familienduell mit seinem Vater bereits mit 21 Jahren für sich entschieden. Mit 15 Länderspielen und drei Toren hat er die sechs Länderspiele und den einen Treffer von Herfried Sabitzer überflügelt. Zudem hat der Junior ja noch einige Zeit vor sich, um seine Bilanz weiter auszubauen. Dafür erinnert er nun mit dem Haarschnitt an den Herrn Papa.

Am Freitag erschien Sabitzer beim Medientermin des Nationalteams im Real Club de Golf Campoamor in Orihuela. Durch die Ausfälle von Martin Harnik und Zlatko Junuzović ist sein Einsatz von Beginn an beim letzten Länderspiel des Jahres am Dienstag (ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) gegen die Schweiz im Ernst Happel-Stadion sehr wahrscheinlich.

Auf Nachfrage kann er sich sofort an seinen letzten Platz in der Startelf erinnern: "Beim 1:1 daheim gegen Bosnien-Herzegowina." In den folgenden EM-Qualifikationsspielen in Russland, Schweden, Montenegro und daheim gegen Liechtenstein kam er jeweils als "Joker". In Podgorica erzielte er dabei in der Nachspielzeit den wichtigen Siegestreffer zum 3:2-Erfolg.

"Sollte ich gebraucht werden bin ich da"

"Diesmal sind Martin Harnik und Zlatko Junuzović leider verletzt. Sollte sich der Teamchef für mich entscheiden, würde es mich natürlich freuen. Sollte ich gebraucht werden, dann bin ich da", bekräftigte Sabitzer, der auch beim internen Test im Trainingscamp im A-Team aufgeboten wurde.

"Es ist eine Gelegenheit zu zeigen, dass man auch von Beginn an funktioniert. Es hat zwar in den letzten Spielen auch als Joker gut geklappt, aber es ist schon besser wenn man länger Einsatzzeit hat", hofft er diesmal nicht Wechselspieler zu sein.

Dabei kommt ihm auch entgegen, dass er in der Offensive nahezu alle Positionen einnehmen kann. "In Leipzig sieht der Trainer meine Stärken im Zentrum sowie in der Spitze. Ich kann dort auf der 'Zehn' oder hängend spielen."

"Es gibt Spieler, die brauchen unbedingt die Linie"

Dazu hat er ja auch noch eine "Vergangenheit" als Flügelspieler: "Es gibt Spieler, die brauchen unbedingt die Linie. Bei mir ist das nicht so. Aber ich bin gottseidank variabel und das kommt mir im heutigen Fußball zu Gute."

Bei Admira Wacker, Rapid und RB Salzburg nahm Sabitzer bei seinen bisherigen Bundesliga-Stationen in Österreich als Allrounder nahezu alle Plätze in den diversen Offensiv-Systemen ein. Seit dem Sommer macht er bei RB Leipzig aber in der zweiten deutschen Bundesliga eine neue Erfahrung: "Es war am Anfang schon eine Umstellung. Die Liga ist robuster als in Österreich. Darauf habe ich mich aber inzwischen gut eingestellt. Jetzt wollen wir dranbleiben und am Ende natürlich aufsteigen."

Nicht schon wieder Zeit um "abzuhauen"

Denn die zweite deutsche Liga soll klarerweise nicht das Ende der persönlichen Fahnenstange sein: "Es ist schon mein Ziel irgendwann ganz oben mitzuspielen. Aber ich bin jetzt erst ein paar Monate in Leipzig, da gibt es nicht so viel Grund, um schon wieder abzuhauen."

Deshalb gilt vorerst die volle Konzentration dem Nationalteam und danach wieder dem Aufstiegskampf mit Leipzig. "Es gibt generell in Deutschland schon einige Anfeindungen gegen RB. Beim Spiel gegen Union Berlin als die Fans für eine gewisse Zeit keinen einzigen Mucks gemacht haben, war es schon eine extrem eigenartige Atmosphäre. Aber das hat uns als Spieler nicht zu interessieren, wir müssen die Antwort am Platz geben und aufsteigen."

"Die Haare haben mich schon genervt" 

Die richtige Antwort hatte Marcel auch bei Papa Herfried parat, der ihn als "Kritiker" mit guten Ratschlägen versorgt. "Er hat von mir ja schon vor einigen Jahren gehört, dass ich seine paar Länderspiele locker schaffen werde." Gab es dafür als Revanche nun beim Friseur die Anleitung zum Kurzhaarschnitt Marke Sabitzer Senior?

Der Junior lächelt. "Es war so, dass mich die Haare schon genervt haben. Jetzt brauche ich mich auch nicht mehr groß stylen."

Mehr dazu:
>> Kein Winter-Transfer von Aleksandar Dragović
>> Entscheidende Tage für Martin Hinteregger
>> Sebastian Prödl hat wieder Spaß gewonnen
>> Geburtstagskind soll ÖFB-Teamchef bleiben
>> Die Vorfreude des Julian Baumgartlinger
>> Der gute Geist von Orihuela
>> ÖFB-Team ab in den Süden
>> Das rote Erbe von Johann K.
>> Neue ÖFB-Dressen für neue Aufgaben
>> Schützenhilfe für ÖFB in Teamchef-Frage

Christian Tragschitz, weltfussball.at aus Orihuela