29.12.2015 14:17 Uhr

Óscar Garcia ist "stolzer Salzburg-Trainer"

Óscar Garcia hat viel vor in Salzburg
Óscar Garcia hat viel vor in Salzburg

Der neue Mann am Trainerstuhl von RB Salzburg heißt Óscar Garcia. Der ehemalige Spieler des FC Barcelona unterschrieb einen Vertrag über eineinhalb Jahre und erklärte am Dienstag bei seiner 'Presentación' in Wals-Siezenheim, dass ihn die Vergangenheit überhaupt nicht interessiere und dass er stolz ist, nun Trainer beim österreichischen Meister zu sein.

Schon im Sommer war Óscar Garcia ein heißer Anwärter auf den Posten, Salzburg entschied sich damals aber für Peter Zeidler. Nun ist der Spanier am Zug. "Er kann mit jungen Spielern arbeiten, was uns sehr wichtig ist. Er lässt auch einen offensiven, attraktiven Fußball spielen", meinte Sportdirektor Christoph Freund.

"Sorry for my German, it's not good", entschuldigte sich der 42-Jährige gleich einmal. Das soll sich bald ändern. "Ich möchte so schnell wie möglich die Sprache lernen", teilte er gleich danach via Übersetzerin mit. Bis er seine Vorgaben in der Landessprache mitteilen kann, wird er sich mit Englisch, Portugiesisch, Französisch und natürlich Spanisch helfen.

"Es ist für uns alle eine Herausforderung. Wir hatten noch nie einen Trainer, der nicht unsere Sprache spricht", meinte Freund. Über diese Aussage kann man wohl streiten, man erinnere sich nur an Giovanni Trapattoni.

Jedenfalls wird sich Óscar Garcia schon verständlich machen können, wenn er seine Maximen an die Mannschaft weitergibt. "In Israel haben die Spieler fast alle nur Hebräisch gesprochen. Trotzdem sind wir Meister geworden."

Simple Philosophie

"Gewinnen heißt meine Philosophie", meinte er trocken. Außerdem möchte er den Fans ein Spektakel bieten. Ein glücklicher Zufall scheint es auch zu sein, dass er sich mit dem Getränkekonzern, der ab nun sein Gehalt zahlt, identifizieren kann. "Ich kenne die Philosophie von Red Bull, sie passt gut zu meinem Trainerstil."

"Ich hatte als Spieler viele gute Trainer", meinte Óscar Garcia. Unter anderem Johan Cruyff, Louis van Gaal oder Bobby Robson. "In genau dieser Tradition möchte ich auch meine Spieler nun trainieren".

Seine Erfahrung auf der Bank ist allerdings überschaubar. Die U18 vom FC Barcelona hat er geleitet, mit Maccabi Tel Aviv wurde er 2013 Meister, danach trainierte er Brighton & Hove Albion und trat im Mai 2014 nach dem Aus im Playoff-Semifinale zurück. Er kehrte zu Maccabi Tel Aviv zurück, wo er sich aber nach nur zwei Monaten aus politischen Gründen verabschiedete.

Im September 2014 heuerte Óscar Garcia bei Watford an, musste das Engagement jedoch nach gesundheitlichen Problemen kurze Zeit später vorzeitig beenden. Dieser "Zwischenfall", wie er es nennt, ohne näher darauf einzugehen, stellt heute kein Problem mehr dar.

Als Aktiver kann er aber auf eine lange Karriere zurückblicken. "Ich bin zum FC Barcelona gekommen als ich neun war und bin mit 26 gegangen", sprach der neue Salzburg-Trainer. Außerdem kickte er noch für Valencia, Espanyol Barcelona und Albacete. Insgesamt absolvierte er 169 Spiele in der Primera División und zwölf in der Champions League.

Hinteregger soll gehalten werden

"Ohne Disziplin werden wir keinen Erfolg haben", meinte Óscar Garcia hinsichtlich der disziplinären Entgleisungen in der jüngeren Salzburger Vergangenheit. Martin Hinteregger war der größte Bad Boy und hegt nun Abwanderungswünsche. Borussia Mönchengladbach hat den Bullen ein Angebot unterbreitet, dass aber für Sportdirektor Freund "noch weit davon entfernt ist, was wir uns vorstellen."

Das heißt aber gleichzeitig, dass sich Salzburg überhaupt vorstellen kann, Hinteregger abzugeben. Wenn auch nicht gerne. "Es ist mein Interesse, die guten Spieler im Team zu halten. Martin Hinteregger ist einer der besten. Ich werde schauen, ob er bleiben will und ob ich ihn halten kann", meinte sein neuer Trainer.

Mit Jonatan Soriano verbindet ihn nicht nur die gemeinsame Zeit beim FC Barcelona, sondern auch der gleiche Berater. "Natürlich habe ich vorher mit Jonatan geredet. Er hat mir nur Gutes über den Klub erzählt."

Neuverpflichtungen sind bislang keine geplant. "Wir sind mit der Qualität des Kaders zufrieden. Wenn die eine oder andere Verstärkung ins Bild passt, werden wir darüber nachdenken", meinte Freund. Klar ist auch noch nicht, ob Salzburg doch noch ein Trainingslager abhalten wird. Fad wird Óscar Garcia jedenfalls im Jänner nicht werden: "Wir werden die Zeit gut nutzen, um uns kennenzulernen."  

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red