13.02.2016 12:10 Uhr

Trifon Ivanov ist gestorben

Trauer um Trifon Ivanov
Trauer um Trifon Ivanov

Trauer um Trifon Ivanov. Der frühere Weltklasse-Verteidiger, WM-Vierte mit Bulgarien und Österreich-Legionär bei Rapid sowie Austria ist am Samstag im Alter von 50 Jahren einem Herzinfarkt erlegen. Das bestätigte sein langjähriger Verein CSKA Sofia. Ivanov hinterlässt seine Frau und zwei Töchter.

Trifon Ivanov startete seine Karriere bei Etar Tarnovo, ehe er 1988 zum bulgarischen Spitzenklub CSKA Sofia übersiedelte. 1990 wechselte der Verteidiger nach Spanien zu Betis, wo er bis Ende 1993 in Sevilla engagiert war. Zwischenzeitlich sollte er auch wieder in seiner Heimat Bulgarien erneut für Tarnovo und CSKA Sofia aktiv sein. Mit den Hauptstädtern holte der "bulgarische Wolf" insgesamt zwei Meistertitel.

1994 folgte der Wechsel in die Schweiz zu Neuchâtel Xamax. Im Sommer des selben Jahres war Ivanov Teil der besten bulgarischen Nationalmannschaft aller Zeiten. An der Seite von Hristo Stoichkov und Yordan Letchkov erreichten die Bulgaren bei der WM 1994 in den USA den vierten Platz, schalteten dabei im Viertelfinale den damaligen Titelverteidiger Deutschland sensationell mit 2:1 aus. Ivanov trug das Teamdress insgesamt 76 Mal.

Im Jahr 1995 wurde Ivanov von Rapid verpflichtet. Mit den Hütteldorfern feierte er in seiner ersten Saison nicht nur den Meistertitel in der Bundesliga, sondern erreichte auch das Finale im Europacup der Cupsieger. Dort verloren die Grün-Weißen allerdings gegen Paris Saint Germain mit 0:1. In der Saison 1996/97 qualifizierte sich Rapid mit Ivanov als Abwehrchef für die Gruppenphase der Champions League.

Den Fans galt der vollbärtige Verteidiger nicht nur dank seiner schnörkellosen Vorstellungen auf dem Feld, sondern auch seines angsteinflößenden Aussehens wegen als Kultfigur. Ebenso in Erinnerung geblieben sind auch mitunter erfolgreiche Weitschüsse aus der eigenen Spielhälfte auf das Tor des Gegners oder sein "Gast-Auftritt" im Rapid-Tor, nachdem der etatmäßige Keeper Michael Konsel ausgeschlossen worden war und Trainer Ernst Dokupil das Wechselkontingent ausgeschöpft hatte.

Im Sommer 1997 wechselte Ivanov zu Rapids Statdrivalen Austria Wien, wo er allerdings nur bis Jahresende blieb. Nach einem erneuten Abstecher zu CSKA Sofia ließ er ab 1998 seine Karriere beim damaligen Regionalligisten Floridsdorfer AC in Wien ausklingen. Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn 2001 versuchte sich der von den bulgarischen Fans "Tunjo" gerufene Ivanov im Tankstellen- und Hotel-Geschäft. Bis zuletzt stand er der regionalen Abteilung des Fußballverbands vor.

Mehr dazu:
>> Spielerprofil Trifon Ivanov

red