25.02.2016 14:25 Uhr

Andreas Schicker vor Comeback

Andreas Schicker hat sich beim SC Wiener Neustadt erfolgreich zurückgekämpft
Andreas Schicker hat sich beim SC Wiener Neustadt erfolgreich zurückgekämpft

Andreas Schicker steht vor seinem Comeback im bezahlten Fußball. Der Verteidiger des SC Wiener Neustadt könnte am Freitag (ab 18:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) im Heimspiel gegen den LASK beim Frühjahrsauftakt der Ersten Liga erstmals mit seiner Armprothese bei einem Profispiel im Einsatz sein.

Der Steirer hatte in der Nacht auf 23. November 2014 in Bruck an der Mur einen folgenschweren pyrotechnischen Unfall gehabt. Ein Böller war in seiner linken Hand explodiert, die daraufhin amputiert werden musste. Seither lebt Schicker mit einer Armprothese.

"Prinzipiell geht es mir sehr gut. Ich war bei vier von sechs Vorbereitungsspielen meistens eine halbe Stunde oder eine Halbzeit im Einsatz und es ging mir sehr gut dabei", zeigte sich Schicker gegenüber "Sky Sport News HD" zuversichtlich.

"Ein Pflichtspiel ist schon etwas Besonderes"

"Seit dem Unfall habe ich etwa zehn Spiele gemacht. Das waren Testspiele oder Matches mit den Amateuren. Ein Pflichtspiel ist da schon etwas Besonderes. Darauf habe ich sehr lange hingearbeitet. Wieder auf dem Platz zu stehen war schon relativ kurz nach den Unfall mein Ziel", erklärte der 29-Jährige.

"Ich habe in Wiener Neustadt die Möglichkeit bekommen, alles in Ruhe wieder aufzubauen. Ob es mit einem Einsatz klappt, ist schwer zu sagen. Die Spiele, die ich ich bisher gemacht habe, die waren immer in Ordnung und solide. Es ist so, dass ich null Angst in Zweikämpfen habe und während dem Spiel auch nicht an die Hand denke. Wenn ich auf dem Platz stehe, will ich einfach nur ganz normal sein. Ich glaube, dass ich da auf einem super Weg bin", sieht sich Schicker duch seine Prothese kaum behindert.

"Ich denke, im Testspiel gegen Spartak Trnava ist sie keinem gegnerischen Spieler aufgefallen. Da ich bei der gesunden Hand am Daumen und Zeigefinger die Endglieder verloren habe, ist mir immer sehr kalt an den Fingern. Deshalb spiele ich mit Handschuhen und dann fällt es natürlich noch weniger auf. Auch bei den Amateurspielen - glaube ich - ist sie kaum aufgefallen", sagte der Ex-Bundesligaprofi.

"Dauerte lange, bis ich mich wieder getraut habe, auf die Hand zu fallen"

"Es ist so, dass ich mir den Weg Schritt für Schritt aufgebaut habe. Direkt nach der Reha war ich total euphorisch, weil ich gemerkt habe, dass das Gefühl mit dem Ball am Fuß noch dasselbe ist. Zweikämpfe und Hinfallen waren aber dann doch ein Problem. Auch selbst zu grätschen ist eine Überwindung gewesen", beschrieb der Abwehrspieler seinen Weg zurück.

"Das war ein langer Prozess, dass ich mich wieder getraut habe, mich auf die Hand fallen zu lassen. Ich kann mich noch an den Zweikampf erinnern, bei dem ich unbewusst auf die Hand gefallen bin und nichts passierte. Das war ein ganz wichtiger Moment für mich. Im Herbst spürte ich dann, dass es mit dem Comeback wirklich klappen kann", so Schicker. "Dann habe ich im Winter, als wir Urlaub hatten, vor allem im körperlichen Bereich hart gearbeitet. Ob es jetzt schon für 90 Minuten reicht, weiß ich nicht. Aber eine Stunde auf höchstem Niveau traue ich mir zu." 

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red