02.03.2016 15:26 Uhr

Rampenlicht: Der Lewandowski Hollands

Unaufhaltsam: Arkadiusz Milik trifft für Ajax in Serie.
Unaufhaltsam: Arkadiusz Milik trifft für Ajax in Serie.

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf einen Lewandowski-Ableger und seinen Vorlagengeber in Holland sowie auf einen ehemaligen Prinz der Franken.

Bei unseren holländischen Nachbarn scheint sich ein Lewandowski 2.0 zu entwickeln: Arkadiusz Milik! 2014 kam der junge Pole nach seinem Leih-Gastspiel von Augsburg nach Amsterdam und entwickelt sich dort immer mehr zu einer echten Waffe. In der aktuellen Spielzeit kommt der Angreifer auf satte 13 Tore in 22 Liga-Spielen.  An den letzten beiden Spieltagen erzielte er gar jeweils einen Doppelpack.

Nach dieser Topleistung titelten die Gazzetten begeistert: "Miliks linkes Bein war mal wieder die moderne Panzerkanone!"

Doppelpack nach Denkpause

Welch mächtige Gewalt "Arek" in seinem starken Fuß besitzt, konnte man in der Partie gegen Excelsior eindrucksvoll erkennen: Nachdem er einen Abwehrmann überläuft, haut der Pole den Ball von der Strafraumkante ansatzlos an den rechten Innenpfosten.

 

Trainer De Boer fand wohl sein ganz eigenes Mittel, um noch ein paar mehr Prozente aus seinem Stürmer heraus zu kitzeln: Im vergangenen Herbst war der 22-Jährige, trotz guter Spiele, für ein paar Wochen aus dem Team, ebenso schmorte er vor den Doppelpack-Spielen für 70 Minuten auf der Bank – nach beiden Denkpausen kam der Pole noch treffsicherer zurück.

Für den Coach führt derzeit kein Weg an seinem Star vorbei. Nachdem Geburtstagskind Milik gegen Alkmaar erneut zwei Mal einnetzte, ließ der Chef verlauten: "Das war vielleicht das beste Spiel von Arek! Nicht nur die beiden Tore gefallen mir, sondern auch die Art, wie er Bälle erkämpft und hält."

Im Sommer könnte es dann zusammen mit Robert Lewandowski auch bei der Europameisterschaft Kanonenschläge hageln – hoffentlich nicht im Gruppenspiel gegen Deutschland.

Bei seinen Buden sorgt ein weiterer, ehemaliger Bundesliga-Spieler für die ein oder andere Vorlage: Amin Younes. Wie schon bei Milik im Vorjahr, entschloss sich Ajax den Außenstürmer über das Jugendteam langsam an die 1. Mannschaft heranzuführen. Nach seinem Wechsel aus Gladbach im August, folgte Ende September dann der erste Einsatz für das A-Team.

Im Laufe der Saison kommt der Deutsch-Libanese immer besser in Fahrt:  Aktuell stehen sechs Treffer zu Buche, in den letzten vier Spielen sorgte er jeweils für einen Assist. In der Meisterschaft zeigt sich Ajax besonders auf den Außenpositionen mit vielen jungen Spielern wie El Ghazi, Schöne und Younes schnell und brandgefährlich.

Bum-Bum-Bunjaku is back

Gefährlich zeigt sich jüngst auch wieder Albert Bunjaku. Nach erfolgreichen Jahren in Nürnberg und zwei Spielzeiten in Kaiserslautern, wechselte der Schweizer 2014 zurück in die Heimat.

In St. Gallen konnte der Kosovo-Schweizer jedoch noch nicht an die Nürnberger-Form anknüpfen. In beiden Spielzeiten kam der in Franken auch als "Bum-Bum-Bunjaku" bekannte Stürmer nur auf sieben Tore. Grund zur Hoffnung macht das letzte Spiel gegen Lugano: In einem wilden 3:3 markierte der Angreifer das frühe 1:0 mit einem klassischen Abstauber.

Der ehemalige "Prinz Knallbert" ist mittlerweile der Altmeister beim ältesten Verein der Schweiz. Umringt von jungen Talenten wie Bayern-Leihgabe Gaudino fällt bei der Anrede des 32-Jährigen auch gern mal ein "Sie" von Seiten der jungen Generation.

Norman Droste