01.06.2016 08:30 Uhr

Koller trotz Magerkost nicht unzufrieden

Ohne viel Glanz kam die österreichische Nationalelf zu einem 2:1-Erfolg über Malta
Ohne viel Glanz kam die österreichische Nationalelf zu einem 2:1-Erfolg über Malta

Als heroische Glanzleistung wird Österreichs 2:1-Sieg gegen Malta am Dienstagabend in Klagenfurt nicht in die Geschichtsbücher eingehen. Aber Panik bricht deswegen bei den Beteiligten noch lange nicht aus.

"Für mich hat das Spiel den Zweck erfüllt. Viele haben erwartet, dass wir Malta aus dem Stadion schießen. Ich bin zufrieden", meinte Österreichs Teamchef Marcel Koller nach dem Spiel und fand auch gleich die Erklärung für das wenig prickelnde Spielerlebnis: "Es ist völlig normal, dass das Passspiel noch nicht so stimmen kann, wenn man auf Bäumen herumklettert."

Ganz so ein entspannender Urlaub war das Trainingslager in der Schweiz aber laut den Spielern nicht. "Nach so einer Woche fehlt die Spritzigkeit, das ist ganz klar. Im Vordergrund ist aber gestanden, dass wir zueinander finden. Das Ergebnis ist vielleicht nicht das, was wir uns erwartet hätten, heute ist es aber wirklich nur darum gegangen, dass wir unsere Automatismen finden", gab Florian Klein zu Protokoll.

Auch Aleksandar Dragović stieß ins selbe Horn: "Dass heute nicht alles pipifein sein kann ist normal. Ich muss den Maltesern ein Kompliment aussprechen. Mit ihrer Fünferkette waren sie sehr robust. " Der ÖFB-Innenverteidiger legte auch noch einen gewissen Pragmatismus an den Tag: "Wenn wir so gegen Ungarn gewinnen, dann soll es mir auch Recht sein."

Alaba und sein Bauchgefühl

Dass der vorletzte Test und das erste EM-Gruppenspiel zwei verschiedene Paar Schuhe sind, wusste auch der Teamchef: "Malta kann man nicht mit Ungarn vergleichen. Es ging darum, uns spielerisch vorzubereiten. Wir wissen ja, was wir können. Das versuchen wir uns auch nicht schlecht zu reden. Es sind Details, die uns noch fehlen. Aber auch das werden wir hinbekommen."

Der Schweizer weiß auch über das Schwarz-Weiß-Denken in seiner Wahlheimat Bescheid: "Ich kenne ja die österreichische Mentalität. Da kommt man ins Stadion und denkt sich 'wir schießen Malta' weg. Die andere Seite der österreichischen Seele ist, dass man nach so einem Spiel zum Zweifeln anfängt."

Die Szene des Abends lieferte zweifelsfrei David Alaba mit seinem Eigentor ab. "Rambo hat nichts gesagt und ich hab auch nicht aufgeschaut. So ehrlich muss ich sein. Ich habe mich auf mein Bauchgefühl verlassen. Das Tor geht natürlich zu hundert Prozent auf meine Kappe. Solche Tore müssen wir natürlich abstellen, wenn wir bei der Europameisterschaft bestehen wollen", meinte der Unglücksrabe.

"Ich habe den Ball ja nicht absichtlich reingehauen. Ich glaube, das war mein erstes Eigentor. Und ich hoffe das letzte." So soll es sein.