02.06.2016 12:02 Uhr

Ex-Profi Reinartz unterstützt DFB-Team

Stefan Reinartz bleibt dem Fußball treu
Stefan Reinartz bleibt dem Fußball treu

Der dreimalige Nationalspieler Stefan Reinartz wird Weltmeister Deutschland bei der EM-Endrunde in seiner neuen Funktion als Datensammler helfen. Nach dem Karriereende vergangene Woche widmet er sich seiner Firma.

 Gemeinsam mit seinem ehemaligen Leverkusener Mitspieler Jens Hegeler (Hertha BSC) hat Reinartz, der mit nur 27 Jahren bei Eintracht Frankfurt aus gesundheitlichen Gründen überraschend das Ende seiner aktiven Karriere verkündet hatte, das Start-up-Unternehmen Impect gegründet, das Fußballdaten neu erfasst und entsprechend aufbereitet.

Mit der sogenannten Packing-Methodik wird ermittelt, wie effektiv ein Spieler ist. Dabei geht es vereinfacht ausgedrückt darum, wie viele Gegenspieler ein Akteur mit seiner Aktion Richtung gegnerisches Tor überwindet und wie sich die Anzahl der Gegenspieler, die sich zwischen dem Tor des Kontrahenten und dem eigenen ballführenden Spieler befinden, verringert. 

Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund und auch Bundesliga-Aufsteiger RB Leipzig greifen bereits auf die Dienste von Reinartz und dessen Kollegen zurück, während der EM in Frankreich werden der DFB und auch die ARD jeweils nach ihren eigenen Bedürfnissen die neue Analyseform nutzen.

Kroos ist der effektivste Spieler

"Wir sehen uns nicht als direkte Konkurrenz zu anderen Firmen, die Fußballdaten erfassen, sondern eher als eine Ergänzung", sagte Reinartz, dessen Firma auch mit DFB-Chefanalytiker Christopher Clemens sowie der Deutschen Sporthochschule in Köln zusammenarbeitet, am Rande des DFB-Trainingslagers in Ascona.

Glaubt man der Packing-Statistik, ist Champions-League-Sieger Toni Kroos der effektivste deutsche Spieler. Der Profi von Real Madrid überspielt im Schnitt pro Partie 85 Gegner. Der Durchschnitt in der Bundesliga für einen Profi auf seiner Position liegt bei 28.

Ginge es nur nach diesen Zahlen, hätte auch der Mönchengladbacher Lars Stindl zum deutschen EM-Aufgebot zählen müssen. Mit 78 überspielten Kontrahenten erzielte er unter den Offensivspielern in der Bundesliga vergangene Saison den Bestwert und zählte auch in allen anderen Kategorien zur Liga-Spitze.