09.06.2016 11:15 Uhr

Trainerkarussell schon voll in Bewegung

Nach der EM ist Schluss für Vicente del Bosque
Nach der EM ist Schluss für Vicente del Bosque

Nach großen Turnieren wie der Europameisterschaft in Frankreich setzt sich meist auch das Trainerkarussell in Bewegung. Diese Mal hat es jedoch schon vor dem Eröffnungsspiel mächtig Fahrt aufgenommen.

Der spanische Erfolgscoach Vicente del Bosque hat nach acht Jahren genug, der Italiener Antonio Conte sucht nach nur 24 Monaten eine neue Herausforderung. Schon vor dem Start der EM in Frankreich steht fest: Die Finalteilnehmer der EM 2012 müssen nach dem Turnier auf neues Führungspersonal setzen.

Nach dem Gewinn des WM-Titels 2010 und dem EM-Triumph 2012 hat del Bosque schon vor längerer Zeit entschieden, dass er seinen Posten räumen wird. Zum einen klebe er nicht an seinem Job, zum anderen sei es auch "eine Frage der Gesundheit", so der 65-Jährige.

Zehn Verträge laufen aus

Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Geht es nach Pep Guardiola, wird die Suche auch nicht einfach. "Es gibt keinen besseren Trainer als Vicente del Bosque für die Nationalmannschaft", sagte der Münchner Meistermacher.

Wer künftig bei der Squadra Azzurra auf der Trainerbank sitzt, ist seit Dienstag klar. Giampiero Ventura folgt auf Conte, der den viermaligen Weltmeister Richtung London verlässt. Der 46-Jährige hat beim FC Chelsea einen lukrativen Dreijahresvertrag unterschrieben.

Del Bosque und Conte werden nicht die einzigen Trainer sein, die nach der EM eine neue Funktion ausüben. Zehn Verträge der 24 EM-Trainer laufen nach dem Turnier in Frankreich aus. Schwedens Coach Erik Hamrén wird von Janne Andersson abgelöst, Heimir Hallgrimsson wird Nachfolger von Islands Lars Lagerbäck.

Nordiren am zufriedensten

Während sich Bundestrainer Joachim Löw um seine Zukunft keine Sorgen machen muss, sein Vertrag läuft bis 2018, und der Ire Martin O'Neill kurz vor dem Abflug nach Frankreich um zwei Jahre bis 2018 verlängerte, zögert der englische Verband noch mit einem neuen Arbeitspapier für Roy Hodgson. Der 68-Jährige würde gerne bis zur WM in zwei Jahren in Russland weitermachen. "Ich freue mich, dass wir für die Qualifikationsphase eine gute Gruppe bekommen haben, und wenn der Verband will, dass ich das Team führe, wäre ich begeistert", sagte Hogdson zuletzt.

Bernd Storck ist ihm da einen Schritt voraus. Als die erste EM-Teilnahme Ungarns seit 44 Jahren perfekt war, verlängerte der Nachfolger von Hertha-Coach Pál Dárdai seinen Vertrag bis 2018. Storck habe im Verband für "Stabilität und Ordnung" gesorgt, sagte Präsident Sándor Csányi.

Noch länger als Storck kann Michael O'Neill planen. Der Vertrag des Trainers von Deutschlands letztem Gruppengegner Nordirland läuft sogar noch bis zur EM 2020. An seiner Arbeit haben die Nordiren scheinbar wenig auszusetzen.