14.07.2016 22:55 Uhr

Austria siegt bei Europacup-Comeback

Die Wiener Austria bejubelt den Führungstreffer gegen den FK Kukësi
Die Wiener Austria bejubelt den Führungstreffer gegen den FK Kukësi

Die Wiener Austria hat ein erfolgreiches internationales Comeback gefeiert. Im Hinspiel der zweiten Qualifikationsrunde der Europa League gab es gegen den FK Kukësi aus Albanien am Donnerstagabend einen 1:0-Erfolg. Neuzugang Felipe Pires sorgte mit seinem Treffer in der 23. Minute für den erhofften Zu-Null-Heimsieg vor 4.312 Besuchern im großen Oval des Ernst-Happel-Stadions.

Austria-Trainer Thorsten Fink ist kein Mann leerer Versprechungen, Er hatte für die violette Europacup-Rückkehr eine junge Mannschaft angekündigt, geworden ist es seine bisher jüngste. In Abwesenheit von Robert Almer und Alexander Grünwald betrug das Durchschnittsalter der Startelf gerade 22,36 Jahre. In den violetten Annalen muss weit zurückgeblättert werden, um eine noch jüngere Mannschaft zu finden.

Der 20-jährige Osman Hadžikić ersetzte EM-Teilnehmer Almer im Tor und der 19-Jährige Dominik Prokop kam statt Grünwald im Mittelfeld zum Zug. Die Neuzugänge Felipe Pires und Petar Filipovic - mit bald 26 Jahren der violette "Methusalem" - durften wie erwartet beginnen und entpuppten sich in der Tat als Verstärkungen.

Austria im Vorwärtsgang

Als deklarierter Favorit suchten die Austrianer sofort den Weg in Richtung des gegnerischen Tores: Der aufgerückte Innenverteidger Filipovic setzte einen Kopfball über das Tor (3.) und ein Venuto-Schuss nach einem Dribbling in den Strafraum ging am langen Kreuzeck vorbei (7.). Jens Stryger Larsen zwang Gästekeeper Enea Kolici zu einer ersten Parade (16.) und eine Minute später hatte dieser bei einem Drehschuss von Olarenwaju Kayode weniger Mühe.

Nach einem Corner von Raphael Holzhause köpfelte erneut Filipovic knapp neben das Tor. Kurz darauf wurde der violette Einbahnstraßenfußball schließlich belohnt. Holzhauser schickte mit einem Heber Kayode am rechten Flügel auf die Reise. Der verlor weder Tempo noch Zeit und bediente den im Zentrum mitgelaufenen Felipe Pires mustergültig - damit war die 1:0-Führung der Veilchen perfekt (23.).

Die Gäste aus Albanien traten erst nach dem Gegentreffer in der Offensive in Erscheinung. Liridon Latifi prüfte Hadžikić aus der Distanz (37.) und Besar Musolli sorgte für eine Schrecksekunde, als er einen misslungenen Klärungsversuch des Austria-Schlussmanns ins Toraus blockte (40.).

Kontrolle und Schwierigkeiten

Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Austria überlegen. Das Trio Kayode, Pires und Venuto stellte Kukësi weiter mit Schnelligkeit sowie hoher Laufbereitschaft vor große Probleme. Holzhauser setzte zu Beginn der zweiten Halbzeit einen Freistoß weit über das Tor. Richtig zwingend wurden die Wiener in ihrem ersten Bewerbsspiel der Saison aber nicht mehr.

Die Albaner kamen vorerst nur selten zu Entlastungsangriffen. Nach gut einer Stunde beschenkte Stryger Larsen die Gäste immerhin mit einer aussichtsreichen Freistoßposition knapp außerhalb des Sechzehners. Musolli probierte es flach und sorgte damit auch tatsächlich für Gefahr bis der Schiedsrichter-Assistent eine Abseitsstellung erkannte.

Auf der Gegenseite konnte Kolici einen abgefälschten Schuss von Venuto mit Mühe klären. Holzhauser verlor den kurz abgespielten Corner und leitete damit einen Konter der Gäste ein. Der Latifi-Schuss war jedoch für Hadžikić eine sichere Beute (72.).

Die Albaner nahmen angesichts des Rückstands mehr Risiko, deuteten auch tatsächlich Gefährlichkeit an. Etwa durch Masato Fukui, dessen Schuss nur knapp neben das Tor der Austria ging (76.). Fink reagierte und brachte Marko Kvasina für Dominik Prokop. Auch der zweite Wechsel betraf eine Offensivposition. David de Paula durfte in der Schlussphase für den Torschützen Felipe Pires aufs Feld.

Sieg in der Nachspielzeit fast verschenkt

Die Veilchen versuchten die Führung über die Zeit zu bringen. Der letzte Angriff ermöglichte Kukësi jedoch in der Nachspielzeit fast noch den Ausgleich. Die Austria-Defensive klärte nur unzureichend und der eingewechselte Izair Emini traf aus kurzer Distanz nur die Stange.

Die Ausgangsposition ist mit dem erhofften Zu-Null-Heimsieg vor dem Rückspiel in Elbasan in einer Woche gut, könnte jedoch besser sein. Auf wen die Austria im Aufstiegsfall in der dritten Runde treffen könnte, wird bei der Auslosung am Freitag ermittelt.

Mehr dazu:
>> Die Qualifikation der Europa League im Überblick

Sebastian Kelterer